Unternehmerverbände
Erneuter Vorstoß für Erhöhung des Renteneintrittsalter
Der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, fordert rechtzeitig vor der Bundestagswahl eine faktische Erhöhung des Renteneintrittsalters.
Dulger begründet seinen Vorstoß: "Die jetzige Finanzierung für die Altersvorsorge sieht tatsächlich alt aus."¹ Tatsächlich ist sein Vorstoß "uralt“. Weil Dulger, dessen Familienvermögen 2019 auf rund 200 Millionen Euro Vermögen geschätzt wurde², sehr wohl weiß, dass bereits die Rente mit 67 weiterhin in der Kritik der Leute steht, spricht er lieber von einer „enkelfesten“ Rente. Denn angeblich müssten die nachfolgende Generationen für die Renten zahlen, für die die Lohnabhängigen geackert haben.
Er will „Anreize für diejenigen, die schon jetzt bereit seien, länger zu arbeiten. So sollte man sie von Beiträgen für die Arbeitslosenversicherung befreien ... .“¹ Doch von Freiwilligkeit kann keine Rede sein. Schon jetzt hat sich die Zahl der im Rentenalter Beschäftigten in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Über eine Million Arbeiter und Angestellte arbeiten noch mit 67 und älter, die meiste davon, weil sie dazuverdienen müssen.³ Gleichzeitig gehen im Durchschnitt die Beschäftigten mit 65 in Rente, weil sie gar nicht länger halbwegs gesund durchhalten können - und dann eben oft mit Abschlägen.
Früher sterben oder Rentenkürzung durch die Hintertür
Im Ergebnis sterben die Arbeiter und Angestellten entweder früher - womöglich, bevor sie die Rente erreichen - oder müssen eine weitere Rentenkürzung hinnehmen, wenn sie schon vor dem offiziellen Rentenalter aufhören. Der DGB spricht deshalb von einer „Rentenkürzung durch die Hintertür“ und die IG Metall prangert den Vorstoß des BDA als „Sozialabbau“ und als Druck zur privaten Alterssicherung an.⁴
Die Internationalistische Liste / MLPD wird in ihrem Wahlkampf auf die unsozialen und krankmachenden Forderungen der Monopole, die von den bürgerlichen Parteien in unterschiedlichen Variationen mitgetragen werden, eine offensive und perspektivische Antwort geben. Sie weist nach, dass ihr Rentenkonzept aufgrund der steigenden Produktivität bezahlbar wäre. Im Zentrum steht hier: Herabsetzung des Rentenalters auf 60 Jahre für Männer und 55 Jahre für Frauen und für Schicht- und Schwerarbeiter – bei vollem Rentenausgleich! Volle Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge durch eine umsatzbezogene Unternehmenssteuer!
Sozialismus: Würdiges Leben auch im Alter
Während der Kapitalismus die Älteren als Problem ansieht, wird im echten Sozialismus nicht nur für deren Unterhalt und ein würdiges Leben gesorgt, sondern werden auch ihre Lebenserfahrungen für die Gesellschaft genutzt.