Buchvorstellung mit Stefan Engel
„Alles verändert sich – auch ich muss mich verändern“
„Alles verändert sich – auch ich muss mich verändern“, so die Botschaft des (fast) gleichnamigen Liedes zu Beginn der Buchvorstellung „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ mit Stefan Engel.
Weil Parteien in München drei Monate vor der Wahl keine Räume bekommen und Gaststätten-Nebenräume - so es sie denn gibt - wegen der Corona-Auflagen nur mit sehr wenigen Gästen besucht werden können, war das Angebot, eine private Doppelgarage mit angrenzendem Hof zu mieten, die einzige Möglichkeit, das Buch auch in der bayerischen Landeshauptstadt vorzustellen.
Stefan Engel selbst fühlte sich zurückversetzt in die Anfangsjahre seiner politischen Arbeit, qualifizierte die Regelungen in München als Teil der politischen Unterdrückung und riet dazu, dies als Thema im Wahlkampf zu setzen und Räume zu erkämpfen. „Warum sollen denn in Bayern die Uhren anders ticken als in anderen Bundesländern“, so Stefan Engel. Während bürgerliche Parteien ungeheure Medienpräsenz bekommen für ihre Verteidigung des kapitalistischen Ausbeutersystems, steht über der Diskussion einer sozialistischen Alternative der Bannstrahl des Antikommunismus.
Wie so ein Buch überhaupt entsteht ...
Stefan Engel stellte sowohl das Buch umfassend vor als auch die gesamte Buchreihe, die noch in Arbeit ist und vier Bücher umfassen wird. Hauptsächlich ging es darum, warum welche Inhalte vermittelt werden, zum Beispiel, wenn im Vorwort die politische Gesamteinschätzung der derzeitig wirklich komplizierten Lage thematisiert wird.
Doch auch die Entstehungsweise stellte er lebendig vor. Wie die kollektive Weisheit der gesamten Partei in die Erstellung einfließt und wie unter seiner Leitung in der mitgliederstarken Redaktion der Erkenntnisfortschritt organisiert wird. Aber auch über die Schwierigkeit, bei der Auswertung von philosophischen Autoren zum Beispiel der Frankfurter Schule aus fast seitenlangen Sätzen den Kern der Aussage herauszufiltern, um dann festzustellen: Das hätte man auch viel einfacher sagen können.
Kompass für komplizierte Weltlage
Das Buch bemüht sich um eine einfache Sprache, weil es jeder Arbeiter verstehen können muss. Stefan Engel riet jedoch dazu, auch angesichts der heillosen ideologischen Verwirrung, die gestiftet worden ist, niemanden mit dem Buch einfach alleine zu lassen. Viele Menschen sind auf der Suche nach Klarheit, und da wird die Diskussion über den Inhalt dieser Reihe REVOLUTIONÄRER WEG als ideologisches Vorgefecht entscheidenden Beitrag leisten.
In der anschließenden Diskussion kritisierte eine Zuhörerin, dass sie zwar viel gelernt habe, dass ihr aber eine positive praktische Konsequenz fehle, wie Kommunismus denn konkret ausschaue. Es wurde entwickelt, dass dieses Buch den Schwerpunkt darauf legt, jedem das ideologische Rüstzeug zu ermöglichen, in dieser komplizierten Weltlage den richtigen Kompass zu haben. Gegen eine permanente Vermischung von bürgerlicher und proletarischer Ideologie geht es für uns darum, immer vom Klassenstandpunkt des Proletariats auszugehen, die bürgerliche Ideologie als Grundlage der bürgerlichen Politik polemisch anzugreifen, durchaus auch zuzuspitzen.
Impfung mildert Folgen von Covid-19 am besten
Gründlich ging der Referent auf die Kritik einer Zuhörerin an einer wie sie sagt „dogmatischen Corona-Politik“ ein. Der Anspruch an Wissenschaft sei, ein geschlossenes System zu bilden, was weder die bürgerliche Medizin noch die Corona-Politik der Regierung einlöst. Und dass es nicht gerechtfertigt sei, mit Einzelbeispielen wie zum Beispiel möglichen Impfschäden alle Schutzmaßnahmen abzulehnen. Wir können nicht alle Folgen der Impfung derzeit abschätzen, aber alle Erfahrungen zeigen, dass die Folgen von Covid-19 damit derzeit am besten gemildert werden und Ansteckungen vermieden werden können. Es gehe doch unter anderem auch darum, wieder kampffähig zu werden, sich treffen zu können, den Klassenkampf zu führen.
Alle Besucherinnen und Besucher gingen mit viel Stoff zum Nachdenken, viele mit neuen Erkenntnissen und einer neuen Zuversicht nach Hause, dass auf dem Weg zum Sozialismus diese Buchreihe ein Meilenstein ist.
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