„Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“
Spannende Buchvorstellung mit Gabi Fechtner
Unter sorgfältiger Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen fand am Mittwoch im Saal des Altenessener Kolpinghauses die Vorstellung des neu erschienenen Buches „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ statt - mit Gabi Fechtner, der Parteivorsitzenden der MLPD und Bundestagswahlkandidatin für den Essener Norden, als Referentin.
Gabi Fechtner ging zunächst auf die Einleitung zu dem auf insgesamt vier Bände ausgelegten Gesamtwerk über die Krise der bürgerlichen Ideologie ein: Auf die umfassende Krise, von der das System des Weltkapitalismus erfasst ist und auf die die Herrschenden mit einer zunehmenden Rechtsentwicklung reagieren. Sie fürchten sich vor der wachsenden Überzeugungskraft der proletarischen Weltanschauung, weil sie wissen, dass die Theorie zur materiellen Gewalt wird, sobald sie die Massen ergreift, wie Karl Marx es formuliert hat.
Aber noch herrscht unter den Massen große weltanschauliche Verwirrung. Die moderne Variante des Antikommunismus besteht darin, die Kritik am Kapitalismus aufzugreifen, aber ausschließlich zu dem Zweck, den einzigen realistischen grundsätzlichen Ausweg, den wissenschaftlichen Sozialismus, in Misskredit zu bringen, ja ihn in die Nähe von Faschismus und Terror zu rücken. Dies zeigt sich gerade an der antikommunistischen Hetzjagd und Kriminalisierung gegen Stefan Engel, den früheren Parteivorsitzenden, durch seine Behandlung als „Gefährder“ und seine zeitweise Ausschreibung zur Fahndung (!), Kontokündigungen gegen führende Genossen und mit der MLPD verbundene Einrichtungen.
Gabi Fechtner wandte wichtige Fragen des Buches auf aktuelle Entwicklungen an, so wenn bürgerliche Politiker in der derzeitigen Hochwasserkatastrophe fordern, man dürfe sich dazu weder ideologisch äußern, noch politisch Verantwortliche ausmachen. Ganz im Sinne der bürgerlichen Ideologie wird versucht, die Arbeiter- und Umweltbewegung auf "Ideologiefreiheit" einzuschwören, während Laschet und Co seit Jahrzehnten ganz "unideologisch" die Kohleverbrennungspolitik im Sinne der Monopole durchsetzen und jetzt Beileid in den Katastrophengebieten heucheln.
Sie verwies schließlich noch besonders auf das letzte Kapitel des Buches: Die Erfahrungen der 1966 im damals noch sozialistischen China ins Leben gerufenen Großen Proletarischen Kulturrevolution haben den praktischen Nachweis erbracht, dass und wie man den Rückfall eines sozialistischen Landes in ein revisionistisches kapitalistisches System verhindern kann. Im Kern ging und geht es um die Selbstveränderung der Arbeiterklasse und der breiten Massen sowie um das Erlernen und bewusste Anwendung der dialektischen Methode auf alle Bereiche des Lebens und der Produktion.
Die lebendige Diskussion ging auf die verschiedensten Aspekte des Vortrags ein. Die Versammlung endete angesichts des neunten Jahrestags der Befreiung von Kobanê am 19. Juli 2012 mit dem Kobanê-Lied, das bei der Zusammenarbeit der ICOR und der MLPD mit der kurdischen Bewegung beim Aufbau eines Gesundheitszentrums in der zerstörten Stadt entstand.