Bosch
„Boschs ‚Zielrendite‘ – wir haben andere Ziele!“
Einstellung von Leiharbeitern, Zusatzschichten, gesteigerte Arbeitsplätze. Personal fehlt hinten und vorne und gleichzeitig Arbeitsplatzabbau, das ist in vielen Abteilungen bei Bosch Wirklichkeit im Jahr 2021.
Viele Kolleginnen und Kollegen fragen sich: Wie passt das zusammen. Ja, das passt zusammen. Für wen? Nicht für uns, aber für Bosch.
Einem Treffen mit 600 Top-Managern erklärte Bosch-Chef Denner als erstes Thema „zurück zur Zielrendite“ von bekanntlich 7 bis 8 Prozent Gewinn vom Umsatz. Und wie will er das erreichen? „Restrukturierungsprojekte und die damit verbundenen Personalmaßnahmen umsetzen“ – heißt es verklausuliert. Bosch hat schon Tausende Arbeitsplätze im letzten Jahr abgebaut und holt aus uns „Verbliebenen“ das Letzte heraus. Kein Wunder, dass viele Kolleginnen und Kollegen klagen, dass es noch nie so schlimm war.
Bosch will die Lasten der Krisen, nicht nur der Coronakrise, sondern der Weltwirtschaft – und Finanzkrise, die schon seit 2018 wirkt, auf die Belegschaft abwälzen und hat bereits damit begonnen. Bosch hat 2020 Profit gemacht, wie nie zuvor: Der „Cash-flow“ wurde auf über 9 Milliarden Euro gesteigert. In vielen Werken hat Bosch den Belegschaften sogenannte „Zukunftsverträge“ abgepresst. Was so toll klingt, bedeutet in Wirklichkeit Arbeitsplatzabbau, oft verbunden mit Abbau betrieblicher tariflicher Errungenschaften. Bei Bosch AS in Schwäbisch Gmünd soll die Belegschaft um 1850 Personen abgebaut werden und zugleich entfällt 2021 und 2022 die tarifliche Einmalzahlung, dass „Weihnachtsgeld“ wird halbiert.
Bosch will, dass wir uns seiner Profitlogik von der „Zielrendite“ unterordnen. Aber es gibt keine gemeinsame Interessen mit dem Kapital, sonst bleiben wir auf der Strecke. Machen wir unsere eigene Rechnung auf: Wir brauchen keine Rente mit 68 oder 70, wir brauchen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Jetzt kommt noch die Preissteigerung dazu, offiziell über 2,5 Prozent, aber Lebensmittel, Mieten steigen noch schneller. Viele Kolleginnen und Kollegen machen sich Gedanken und sagen: „Das ganze System ist faul“. Alternativen zum Kapitalismus sind gefragt! Um uns selbst müssen wir uns selbst kümmern! Nur organisiert können wir etwas erreichen. Für kämpferische Gewerkschaften! Mach mit als Vertrauensmann und Vertrauensfrau. Die Wählerinitiativen der Internationalistischen Liste / MLPD unterstützen den Aufbau einer kämpferischen Opposition. Eine gute Gelegenheit, uns damit auseinanderzusetzen.