Jahrestag
Vor hundert Jahren: Gründung der Kommunistischen Partei Chinas
Heute vor 100 Jahren wurde die KP Chinas gegründet. Ihr erster ordentlicher Kongress - der Gründungskongress - fand in Shanghai statt. Mao Zedong, unter dessen Führung später die siegreiche chinesische Revolution und der Aufbau des Sozialismus in China standen, nahm am Gründungskongress teil und wurde zum Sekretär der KPCh in Hunan gewählt.
Eine junge Medizinerin, die dem Volk dienen wollte und diente, schildert im Roman von Agnes Smedley "China blutet - China kämpft" die Bedeutung der Gründung der KP Chinas aus ihrer Sicht: "Nicht zum ersten Mal in der chinesischen Geschichte revoltierten die Bauern, doch zum erstenmal unter Führung einer revolutionären Partei, die das Programm eines neuen sozialen Systems hatte. Solche Geschehnisse zeigten mir, dass die vielen Träume meiner Kindheit, eine Armee zur Befreiung der Sklavenmädchen anzuführen, tatsächlich nur Träume waren. Denn hier entstand eine neue soziale Ordnung, die sich zum Ziele gesetzt hatte, die arbeitenden Massen meines Landes zu befreien. Jetzt wurden die Sklavinnen, die zu befreien ich mich gesehnt hatte, als Menschen betrachtet, und der Handel mit ihnen war ein todeswürdiges Verbrechen. Nicht länger mehr mussten Arbeiter und Bauern meines Landes durch eine Unterschrift ihr Leben an die Sklavenhalter der Bergwerke oder Pflanzungen verkaufen.“ (Seite 77f).
1949 konnte nach langen Kämpfen, verschiedenen Kriegen gegen Imperialismus, Feudalismus, reaktionäre Kompradorenbourgeoisie* und die faschistischen japanischen Besatzer die Volksrepublik China gegründet werden - ein großartiger Sieg der Arbeiter und der Volksmassen Chinas unter Führung ihrer kommunistischen Partei und von Mao Zedong. Die Erfolge des sozialistischen Aufbaus wurden besonders im Vergleich mit dem halbfeudalen und halbkolonialen Indien deutlich. In den elf Jahren von 1948/49 bis 1959/60 erhöhte sich das Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Inder nur wenig. Das der Chinesen hingegen verdoppelte sich fast. Die Befreiung der Produktivkräfte von den Fesseln des Profitgesetzes schuf in der sozialistischen Planwirtschaft die Voraussetzungen, dass zwei unter kapitalistischer Klassenherrschaft unüberwindbare Grundübel angegriffen werden konnten: die Trennung von Stadt und Land – und damit von Industrie und Landwirtschaft – sowie die Trennung von Hand- und Kopfarbeit. Die Alphabetisierungsrate stieg innerhalb kürzester Zeit sprunghaft; ungeahnte und unauslöschliche Erfolge erreichten die Massen und die Kommunistische Partei Chinas auch bei der Befreiung der Frauen. Etwas Neues und sehr bedeutend war die weltanschauliche Arbeit, und zwar unter den breiten Massen. Der Sozialismus wurde mit einem wachsenden sozialistischen Bewusstsein aufgebaut.
Mit dem 20. Parteitag der KPdSU in der Sowjetunion wurde dort der Sozialismus verraten und ein neuer bürokratischer Kapitalismus restauriert. Mao Zedong und die Kommunistische Partei Chinas stellten sich an die Spitze des Kampfs gegen diesen Verrat, der eine Tragödie für die Volksmassen auf der ganzen Welt war. Ein Sechstel der Menschheit war damals befreit vom Joch des Kapitalismus - und das sollte vernichtet werden? Es war ein großes Verdienst der KP Chinas, dass sie unter Führung Mao Zedongs 1963 in »Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung« erstmals öffentlich den modernen Revisionismus zerpflückte. Für die marxistisch-leninistische und Arbeiterbewegung bis heute eine unverzichtbare Waffe, um sich gegen revisionistischen Verrat und revisionistische Entartung zu wappnen.
Als in China die gleiche Entwicklung drohte wie in der Sowjetunion, fasste das Zentralkomitee der KP Chinas den Beschluss zur Entfaltung einer großen Proletarischen Kulturrevolution: „Mao Zedong entwickelte mit der Großen Proletarischen Kulturrevolution den Marxismus-Leninismus in Theorie und Praxis weiter, womit er den Hass aller Imperialisten auf sich zog. Besonders aggressiv reagierten die bürokratischen Machthaber in der Sowjetunion, deren moderner Revisionismus ins Kreuzfeuer der weltanschaulichen Massenkritik rückte. ... Marxisten-Leninisten und aufrichtige fortschrittliche Menschen in aller Welt verfolgten die Kulturrevolution und die Erfolge beim sozialistischen Aufbau in der Volksrepublik China als ein hoffnungsvolles und zukunftsträchtiges Projekt, als Beispiel des Kampfs um eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft. Zahlreiche Reise- und Erlebnisberichte auch bürgerlicher Kräfte über China seit 1966 bis in die 1970er-Jahre würdigten die erstaunlichen Fortschritte." (Aus dem neuen Buch von Stefan Engel "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus", das der proletarischen Ideologie und dem Aufbau des Sozialismus ein eigenes Kapitel widmet). Nach dem Tod von Mao Zedong wurde auch in China der Kapitalismus restauriert. Das negiert nicht, sondern unterstreicht die große Bedeutung der Kulturrevolution.
Aus einer Partei, die den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus führte und weltweit an der Spitze der Arbeiterbewegung, des Kampfes der Völker und der Jugend stand, wurde eine Partei der herrschenden bürokratischen Monopolkapitalisten, die die Arbeiter ausbeuten und das Volk auspressen und unterdrücken. Heute ist China ein neuimperialistisches Land, das im erbitterten Kampf mit dem US-Imperialismus um die Führungsrolle auf der Welt steht. Die Führer Chinas berufen sich auf das Erbe Mao Zedongs, um ihre tatsächlichen Ziele zu verschleiern, und müssen dessen Ansehen berücksichtigen.
Am 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas gehört unsere Solidarität den Arbeiterinnen und Arbeitern, die unter schwierigsten Bedingungen für ihre sozialen und politischen Rechte kämpfen. Die Zukunft liegt im Neuaufbau einer marxistisch-leninistischen Partei in China und weltweit in der Vorbereitung einer internationalen sozialistischen Revolution.