Ölverseuchung auf der Ruhr
Siemens spielt den Ahnungslosen
Am Montag vor zwei Wochen wurde auf der Ruhr bei Mülheim ein großflächiger Ölfilm entdeckt.
Es dauerte bis Donnerstag, bis durch einen gemeinsamen Einsatz von Feuerwehr, Umweltamt, Wasserbehörde und DLRG die Ursache für die Verseuchung ausfindig gemacht wurde. Die Kühlwassereinleitung eines Generatorenprüffeldes von Siemens Energy war mit synthetischen Ölen versetzt. Offensichtlich hat sich tagelang durch ein Leck im Kreislaufsystem des Prüföls das Öl mit dem Kühlwasser vermischt. Mindestens 300 Liter Öl sind so in die Ruhr geflossen. Die Feuerwehr konnte nur ein Teil des Ölfilms abschöpfen.
Siemens zeigte sich „überrascht“ und schaltete die Anlage erst nach dem Hinweis der Wasserbehörde ab. Auf eine offizielle Anfrage der WAZ, die in einem Artikel darüber berichtete, gab es von Siemens nicht einmal eine Entschuldigung für das Umweltverbrechen, sondern nur ein paar trockene Hinweise, dass sie die Sache untersuchen.
Siemens Energy verfolgt seit Monaten ein rigides Sparprogramm auf dem Rücken der Belegschaften. Auch die Mülheimer Belegschaft wird von der Vernichtung mehrerer hundert Arbeitsplätze bedroht. Eine Verringerung der Belegschaft hat in der Regel immer die Auswirkung, dass der verbleibenden Belegschaft mehr Arbeit aufgebürdet wird. Dazu gehört, dass in der Instandsetzung oft die Intervalle bestimmter Arbeits- und Kontrollprozesse gestreckt werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum dieses Leck in einem so hochsensiblen Bereich für mehrere Tage unentdeckt bleiben konnte? Vielleicht als eine Folge von “Sparmaßnahmen“ in der Instandsetzung?