Lisa Gärtner Es ist Ausdruck der antikommunistischen Staatsreligion in Deutschland, dass es 80 Jahre braucht, bis ein deutscher Spitzenpolitiker einmal annähernd treffende Worte zu diesem welthistorischen Ereignis findet. Klartext

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Lisa Gärtner

Lisa Gärtner spricht Klartext

Na also! Eine überfällige Würdigung der Roten Armee

"Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei“, getrieben „von Antisemitismus und Antibolschewismus, von Rassenwahn gegen die slawischen und asiatischen Völker der Sowjetunion. … Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen Sowjetunion. Und doch sind diese Millionen nicht so tief in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie ihr Leid und unsere Verantwortung es fordern. … Es ist an der Zeit, das nachzuholen. … Wir sind hier, um an den ungeheuren Beitrag der Frauen und Männer zu erinnern, die in den Reihen der Roten Armee gegen Nazideutschland gekämpft haben. Wir blicken auf ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Ich bezeuge meinen tiefen Respekt für ihren Kampf gegen – wie Yehuda Bauer schreibt – „das schlimmste Regime, das diesen Planeten je geschändet hat.“

 

Ohne zu widersprechen zitiere ich an dieser Stelle ungewöhnlich lang Frank-Walter Steinmeier, aus dessen Rede anlässlich des 80. Jahrestags des Überfalls Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion. So wahr diese Worte sind, so selten sind sie aus dem Munde eines BRD-Politikers. Die Rede des Bundespräsidenten hebt sich deutlich ab von der unsäglichen antikommunistischen Geschichtsklitterung, mit der in zig Varianten die Leistungen der Roten Armee und der Sowjetunion bagatellisiert wurden, sie im Gegenteil sogar auf eine Stufe mit dem Hitler-Faschismus gestellt wurden.

 

Lügen haben kurze Beine, sagt der Volksmund. Das antikommunistische Dogma der Gleichsetzung von Faschismus und Sozialismus ist in einer tiefen Krise. Und so ist die Rede des Bundespräsidenten ein Zugeständnis an die sich immer weiter ausbreitende Forderung nach einer objektiven Betrachtung der Geschichte, an die Suche nach Wahrheit und nach einer gesellschaftlichen Alternative. Die Rede ist ein Tribut an die gewachsene Stärke der Anti-Antikommunismus-Bewegung.

Es ist Ausdruck der antikommunistischen Staatsreligion in Deutschland, dass es 80 Jahre braucht, bis ein deutscher Spitzenpolitiker einmal annähernd treffende Worte zu diesem welthistorischen Ereignis findet. Lisa Gärtner, Jugendpolitische Sprecherin der MLPD

Steinmeier bleibt ein imperialistischer Politiker, dessen Rede auch einer Kooperation mit dem heute neuimperialistischen Russland Putins dienen soll. Steinmeier bleibt ein Antikommunist, der der Rotarmisten gedenkt, ihren Oberbefehlshaber Josef Stalin jedoch nicht mit einem Wort erwähnt, obwohl ohne dessen Führung der Sieg der Roten Armee undenkbar gewesen wäre. Als würde man über die Anti-Apartheids-Bewegung sprechen, ohne Nelson Mandela zu erwähnen. Ein Affront. So bleibt es nach wie vor armselig und Ausdruck der antikommunistischen Staatsreligion in Deutschland, dass es 80 Jahre braucht, bis ein deutscher Spitzenpolitiker einmal annähernd treffende Worte zu diesem welthistorischen Ereignis findet.

 

Dennoch: Seine Rede sollte Anlass sein, die Wirkung des Antikommunismus auf die eigene Denkweise einer Überprüfung zu unterziehen. Denn die von der MLPD seit Jahrzehnten vertretene vorbehaltlose Würdigung der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg war schon richtig, bevor sie ein Bundespräsident ausgesprochen hat. Ein guter Anlass, sich vorbehaltlos mit der dialektischen Würdigung der Sowjetunion durch die MLPD zu befassen.

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