Berlin
Anziehende Kundgebung des Frauenverbands Courage in Berlin
Gestern und heute findet in Berlin die 11. Bundesdelegiertenkonferenz des überparteilichen Frauenverbands Courage statt.
Am gestrigen Samstag, dem 26. Juni 2021, wandten sich die Teilnehmerinnen der Bundesdelegiertenkonferenz mit einer begeisternden Kundgebung an die Öffentlichkeit.
Frauen aus ganz Deutschland waren angereist, Courage-Fahnen wehten über den Platz, die Frauen stellten sich im Kreis mit ihren schönen Transparenten auf, die Berliner Frauen hatten einen Büchertisch mitgebracht. Als Gastgeberin gratulierte die Gleichstellungsbeauftragte von Berlin-Spandau, Juliane Fischer-Rosendahl. Sie sei vor dreißig Jahren, als der Frauenverband Courage gegründet wurde, noch ein Kind gewesen; sie bedankte sich für die wichtige frauenpolitische Vorarbeit, die der Verband für die Frauenbewegung geleistet hat.
Selbstbewusst sprachen die Vertreterinnen des Bundesvorstands zur großen Bandbreite der Arbeit des Frauenverbands, die sich in dem Satz "Jede Frau braucht Courage - Courage braucht jede Frau" zusammenfasste. Viele Rednerinnen - es gab eine beeindruckende Rednerinnen-Liste - überbrachten herzliche Grußworte, die die Anerkennung für den Frauenverband und seine Bündnisfähigkeit zum Ausdruck brachten.
Najia Afshari von der Organisation Kufa rief zur Zusammenarbeit der Frauen auf. Eine afrikanische Vertreterin sprach zu ihren Erfahrungen als Migrantin - zuerst in der DDR, dann in Spandau und heute in Bremen - und zum Kampf afrikanischer Frauen um Geburtsurkunden für ihre Kinder. Annemarie Schloss von Terre des Femmes würdigte die langjährige verlässliche Zusammenarbeit der beiden Organisationen. Eine Vertreterin von Omas gegen Rechts betonte das gemeinsame Anliegen im Kampf gegen die Rechtsentwicklung und viele weitere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Organisationen. Sie würdigte speziell den Einsatz von Courage für die Gewinnung junger Frauen.
Suse Bader, Vertreterin der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, überbrachte herzliche Grüße und berichtete, dass die dritte Weltfrauenkonferenz wie geplant in Tunesien stattfinden wird - wegen Corona um ein Jahr auf den Herbst 2022 verschoben. Auch dazu großer Beifall! Die Vorrednerinnen hatten ebenfalls betont, wie wichtig in ihren Augen das internationale Engagement von Courage ist.
Brigitte Gebauer vom Kämpferischen Frauenrat würdigte die Zusammenarbeit zwischen Courage und Kämpferischem Frauenrat für die frauenpolitischen Ratschläge. Monika Gärtner-Engel von der MLPD und Gründungsmitglied von Courage hob darauf ab, dass die vier Säulen - kämpferische Interessensvertretung, gegenseitige Hilfe, Bildung und Kultur - und seine vier Trümpfe die Anziehungskraft und Zukunftsorientierung von Courage ausmachen. Wirkliche Überparteilichkeit, breite Demokratie, finanzielle Unabhängigkeit und internationale Solidarität - mit diesen Trümpfen punktet Courage. Der Feind der wirklichen Überparteilichkeit ist der Antikommunismus - mit ihm waren zum Teil harte Auseinandersetzungen nötig. Da hält es Courage mit der Volksweisheit: Aus den Steinen, die wir in den Weg gelegt bekommen, etwas Schönes bauen!
Eine Vertreterin der Umweltgewerkschaft würdigte, wie Courage sich für die Rettung der Umwelt stark macht. Zum Schluss sprach eine junge Frau und erzählte, wie sie bei Courage Selbstbewusstsein für ihr ganzes Leben gewonnen hat!
Der gesamte Gehalt und die Atmosphäre der Kundgebung wirkten sehr anziehend. Eine 26-jährige Zuhörerin aus Polen, Erasmus-Studentin, war total begeistert von dem ganzen Flair und dem internationalistischen Geist, den die Kundgebung ausstrahlte. Sie endete pünktlich um 11 Uhr und die Frauen machten sich auf zu ihrer Bundesdelegiertenkonferenz, auf deren Ergebnisse alle gespannt sind.