Lesetipps

Lesetipps

Der 17. Juni 1953 – Innenansichten von Zeitzeugen

Der 17. Juni ist seit 1953 immer ein Tag, an dem die antikommunistische Hetze in den bürgerlichen Medien verstärkt wird. Die Situation in der damals noch jungen DDR war im Aufbau des Sozialismus schwierig. Eine im Frühjahr 1953 von oben verfügte Erhöhung der Arbeitsnorm um 10 Prozent brachte das Fass zum Überlaufen.

Elvira Dürr

Es gab erste Streiks. Am 9.Juni beschloss die SED Führung den „Neue Kurs“ worauf die Bauarbeitern der Stalinallee in Berlin (heute Karl-Marx-Allee) sich zu Kampfaktionen entschlossen.

Heym, 5 Tage im Juni, 12 Euro
Stefan Heym schildert in seinem Buch die Streiktage vom 13. bis 17.Juni 1953 v.a. in der Stalinallee in Ost-Berlin sehr genau und einfühlsam. Man bekommt einen sehr guten Einblick in die Geschehnisse. Das Buch ist wie eine Chronologie angelegt und mit Dokumenten und Artikeln untermauert. Stephan Heym steht dabei auf der Seite der Arbeiter, die um berechtigte Forderungen - ökonomisch wie politisch - kämpfen. Ein Geschichtsbuch gegen den Antikommunismus.

 

Es wurde erstmals 1974 in Westdeutschland veröffentlicht. In der DDR erst 1989 kurz vor der Wende. Stefan Heym hatte wegen seiner Kritik an der Bürokratie zeitweise faktisches Veröffentlichungsverbot. Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. 1913 in Chemnitz geboren, musste er 1933 vor den Faschisten fliehen – über die Tschechoslowakei in die USA. Diese verließ er 1952 angesichts der McCarthy Ära und lebte dann bis zu seinem Tod 2001 in Ost-Berlin.

 

In Nummer 1 der Reihe „DDR aktuell“ - Von der antifaschistisch-demokratischen Ordnung zum bürokratischen Kapitalismus 2,10 Euro
werden u.a. die Ereignisse um den 17.Juni vom marxistisch-leninistischen Standpunkt eingebettet in die Entwicklung seit dem II.Weltkrieg, die Spaltung Deutschlands durch die Westmächte, die wirtschaftliche und politische Weltsituation. Aber auch das Unvermögen der SED-Führung diese Situation richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln, wird kritisiert. Stattdessen fuhren sowjetische Panzer auf, was der Hauptgegenstand der antikommunistischen Hetze ist. Die SED-Führung war weder in der Lage die Massen zu mobilisieren gegen die bürokratischen Tendenzen; noch hat sie zu keinem Zeitpunkt Selbstkritik geübt, sondern ab April 1954 sprach sie von einem „faschistischen Putsch“.


Die in der Broschüre gezogenen grundsätzlichen Lehren aus den Erfahrungen um den 17.Juni 1953 sind für die deutsche Arbeiter- und revolutionäre Bewegung bis heute von wesentlicher Bedeutung.

 

Willi Dickhut, einer der Vordenker und Mitbegründer der MLPD sowie lange Jahre Redaktionsleiter des theoretischen Organs REVOLUTIONÄRER WEG, schrieb zur Frage, wie eine solche verhängnisvolle Entwicklung verhindert werden kann: "Es gibt ein Mittel zur Lösung des Problems der Bürokratie: indem die Massen zum Kampf gegen die Bürokratie mobilisiert werden. Das hat Lenin immer wieder gefordert, Stalin wiederholt, aber nicht verwirklicht, und Mao Tsetung (aktuelle Schreibweise: Mao Zedong, Anm. d. Red.) durch die Große Proletarische Kulturrevolution praktiziert. Mehrere Kulturrevolutionen werden notwendig sein, um endgültig durch eine ständige proletarische Erziehung über die kleinbürgerliche Denkweise in der Bürokratie zu siegen. Es bleibt die Alternative:

  • Sieg der kleinbürgerlich denkenden Bürokratie bedeutet Sieg der Konterrevolution!
  • Sieg der Proletarischen Kulturrevolution bedeutet Sieg des Sozialismus!"

Sozialismus am Ende?

150 Seiten

4,60 €

Jetzt bestellen