Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus

Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus

Nachbarn im weltanschaulichen Gespräch

Wir treffen unseren Nachbarn auf der Straße. Wir arbeiten im gleichen Industriebetrieb.

Korrespondenz

Er hat am 1. Mai das Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ gekauft. Ich frage, ob er schon angefangen hat es zu lesen. „Ja, die Einleitung. Ich bin gespannt auf den Schluss.“ Wie es ihm gefällt? „Es ist interessant. Uns wurde in meiner Jugend in der Türkei ja immer dieses und jenes über den Kommunismus erzählt.“ Ich hake nach: positiv oder negativ? „Naja, es hieß immer, der Kommunismus sei schlecht." Also wurde der Antikommunismus verbreitet? Er weicht etwas aus: „Weißt du, bei mir kann jeder seine Meinung haben. Ich akzeptiere alle Meinungen. Jeder Mensch ist gleich. Ich höre in Ruhe zu und sage dann meine Meinung.“

 

Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus

Stefan Engel

220 Seiten | ab 12,99 €

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Mein Kumpel, er ist im REBELL, sieht das etwas anders und mischt sich ein: „Es ist doch nicht jede Meinung in Ordnung. Wenn einer Faschist ist, ist das nicht zu akzeptieren. Oder mein Vater im Iran wollte, dass ich Priester werde. Auf seine Meinung habe ich auch gepfiffen. Jetzt bin ich hier. (Anmerkung: Er musste aufgrund politischer Verfolgung fliehen.) Die Frage ist doch, welchen Weg man geht.“

 

Mein Kollege überlegt und stimmt zu: „Manche sind so verbohrt islamistisch – das geht gar nicht.“ Wir sind also mitten im weltanschaulichen Kampf. Unser Kollege unterstützt die MLPD seit Jahren von Herzen. Dass ich doch überrascht war, wie wenig verarbeitet seine Erfahrungen mit dem Antikommunismus gleichzeitig sind, zeigt mir, dass wir die weltanschauliche Klärung seiner Fragen vernachlässigt haben. Wir verabreden uns für eine ausführlichere Diskussion über das Buch.