München

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Themenspaziergänge verbinden Bildung und Bewegung

Massive Einschränkungen von Treffen verhinderten in den letzten Monaten Diskussions- und Bildungsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitmöglichkeiten.

Korrespondenz

Als es möglich war, im Freien spazieren zu gehen, entwickelten wir Themenspaziergänge: Bereits letztes Jahr begannen wir zum Geburtstag von Friedrich Engels. Es gab kurze Inputs, coronagerecht in kleinen Gruppen und den „Auftrag“, während des Gehens mit der entsprechenden Kleingruppe dieses Thema zu vertiefen. Engels steht für wichtige Erkenntnisse zur Befreiung der Frau, das traf bei einigen Frauen auf großes Interesse.

 

Beim nächsten Spaziergang wünschte sich eine der Frauen Mao Tse-tung: „Ich habe so viel Schlechtes gehört, jetzt will ich doch mal wissen, ob das einfach antikommunistische Hetze ist“, so ihre Begründung. Neben allgemeinen Infos als erstem Input lag der Fokus an diesem Tag auf den Frauenrechten. Ausschnitte aus einem konkreten Lebensbericht aus dem Buch „Die Befreiung der Frau in China“ im sozialistischen China ließen lebendig werden, welche großen Fortschritte die Revolution für die Befreiung der Frau brachte, wie es aber einer intensiven Auseinandersetzung bedurfte, in den Köpfen vorhandene Denkmuster aufzubrechen. So wenn junge Frauen mit Begeisterung ihre erkämpften Rechte wahrnahmen, während ältere größere Schwierigkeiten hatten, sich mit ihren Freiheiten auch wirklich anzufreunden.

 

Bei einem nächsten Input stand ein Erfahrungsbericht von Gun Kessle aus dem Buch „Berichte aus einem chinesischen Dorf“ im Vordergrund. Hier wurde konkret, welche bahnbrechenden Errungenschaften in der Kulturrevolution umgesetzt worden sind, z.B. in Fragen der Kinderbetreuung. Erstmals wurden in diesem abgelegenen Dorf Kindergärten eingerichtet mit einem fortschrittlichen Erziehungskonzept, und die Frauen konnten arbeiten und zusätzlich auch am Studium teilnehmen. Und wie nach dem Tod Mao Tsetungs, als Gun Kessle das Dorf wieder besucht hat, diese Errungenschaften für die Frauen verschwunden waren. Weil die Tragödie passiert war: Der Kapitalismus wurde auch in China wieder hergestellt.

 

Die Spaziergänge regten an, sich weiter mit diesen Fragen zu beschäftigen. Es wurden Bücher ausgetauscht, immer waren kleine Snacks dabei und immer wurden Spenden gesammelt zur finanziellen Stärkung der vor uns stehenden Aufgaben von MLPD und Internationalistischem Bündnis. Und das gegenseitige Kennenlernen sowie der Austausch wurde gestärkt. Ein Naturkenner erweiterte jedes Mal unsere Kenntnisse von Fauna und Flora – alles in allem eine runde Sache.