Staucha
Peter Sodann feiert seinen 85. Geburtstag
Heute wird der vielen als Tatort-Kommissar „Bruno Ehrlicher“ bekannte Schauspieler und Intendant Peter Sodann 85.
Seine Mutter war Landarbeiterin, sein Vater arbeitete in den Siemens-Schuckertwerken bei Meißen. Mit 14 machte er eine Werkzeugmacherlehre. Sein Leitspruch wurde: »Hast ja eigentlich och noch nich gemacht, kannste ja mal machen.« Entsprechend folgte er früh seiner Liebe zum Theater. Bei der ersten Probevorstellung wurde er als „unbegabt“ abgewiesen und machte erst mal bis zum zweiten Anlauf ein Jurastudium. Er sagt von sich stolz, ein Kommunist zu sein wie sein Vater. Er hält bis heute die DDR hoch als das „richtige Deutschland“. Er verteidigt sie nicht blind, sah und sieht viele Mängel, qualifiziert sie aber nicht als Restauration des Kapitalismus nach 1956.
Er hat sich nie verbiegen lassen, blieb seiner Überzeugung für den Kampf um eine „bessere Welt“ treu. Und eckte oft gegenüber Bürokratie und Mainstream an. Dafür saß er in den 1960er Jahren wegen einer Satire mehrere Monate in Haft. Er ist kritisch zur Urknall-Theorie eingestellt, denn „von nichts kommt nichts“.
Zur Bundespräsidentenwahl 2008 kandidierte er auf Vorschlag der Linkspartei. Seinen damals gewählten Gegenkandidaten Horst Köhler bezeichnete er als Steigerung von Kanzler Kohl: „Kohl, Köhler, am Verkohlsten“. Eine besondere Liebe verbindet ihn mit Büchern. Heute unterhält er in Staucha mit seiner Ehefrau Cornelia Brenner eine Bibliothek mit mehr als einer Million Büchern, die ab Kriegsende1945 und dann während des Bestehens der DDR von 1950 bis 1989 in Ostdeutschland erschienen sind.
Wir gratulieren und wünschen dem Jubilar bei diesem von ihm bezeichneten Lebenswerk viel Erfolg, Gesundheit und Kraft.