Berlin

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Unverzichtbares Zeugnis der Oktoberrevolution

Mit Recht gehört der 1932 erstmals erschienene Roman "Wie der Stahl gehärtet wurde" von Nikolai Ostrowski zu den Klassikern der Weltliteratur.

Elvira Dürr
Unverzichtbares Zeugnis der Oktoberrevolution
Abbildung: Verlag Neuer Weg

2017, anlässlich "100 Jahre Oktoberrevolution" hat der Verlag Neuer Weg eine Neuauflage besorgt. Peter Sodann und Stefan Engel war dies ein Vorwort wert: Für beide ist es ein Lieblingsbuch.

 

Peter Sodann, gelernter Werkzeugmacher, Schauspieler und einiges mehr, feierte vorgstern seinen 85. Geburtstag - Rote Fahne News berichtete und gratulierte. Er ist vielen als Tatort-Kommissar Ehrlicher bekannt. Nach der Wiedervereinigung hat er in seinem Wohnort Staucha ein Antiquariat und eine Bibliothek aufgebaut, um DDR-Literatur für die Nachwelt zu sichern. Stefan Engel, gelernter Schlosser, war 37 Jahre Parteivorsitzender der MLPD und ist seit 30 Jahren bis heute Leiter der Redaktion des REVOLUTIONÄREN WEGS, des theoretischen Organs der MLPD. Beide legen in ihrem jeweiligen Vorwort dar, dass "Wie der Stahl gehärtert wurde" ein - wenn nicht das - Buch war, das maßgeblich auf ihren Lebensweg Einfluss genommen hat. Bei ihnen hat es, wie bei vielen Jugendlichen rund um den Erdball, Lebensentscheidungen herausgefordert – diese reichen von "immer den eigenen Kopf zu gebrauchen" bis zu einem berufsrevolutionären Leben.

 

Denn Nikolai Ostrowski gibt in diesem Buch seine eigene Lebensgeschichte und sein Lebensmotto preis: „Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und leben soll er so, dass er im Sterben sagen kann: Mein ganzes Leben und all meine Kräfte hab ich hingegeben für das Schönste der Welt – den Kampf um die Befreiung der Menschheit.“

 

Bei der Herausgabe 1932 war Nikolai Ostrowski schon völlig erblindet und seit 1926 ans Bett gefesselt. Mit seinem weitgehend autobiografischen Roman wollte er „in die Kampfreihe und ins Leben zurückkehren.“ Das ist ihm wahrlich gelungen! Ostrowski wie sein Romanheld Pawel Kortschagin erlebten die Oktoberrevolution mit Sympathie mit. Sie traten als Jugendliche dem Komsomol, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei, bei. Und 1920 meldete er sich freiwillig zur Roten Armee, um sowohl die imperialistischen Invasoren als auch die Konterrevolutionäre zurückzuschlagen.

 

Ostrowski wurde in diesen Kämpfen 1920 so schwer verwundet, dass er ab 1926 gelähmt war und nach und nach erblindete. Aber er hatte einen unerschütterlichen Lebens- und Kampfeswillen und ein großes Vertrauen in die Zukunft! So entstand dieses sein Hauptwerk. Es ist bis heute durch seine Authentizität der Ereignisse in Russland und der jungen Sowjetunion von 1917 bis 1930 ein unverzichtbares Zeugnis der Oktoberrevolution und der Anfänge der sozialistischen Sowjetunion.

 

Natürlich wird es genau deshalb von Gegnern der Oktoberrevolution und in der heutigen Literaturwissenschaft verunglimpft. Wie so oft werden die unglaublich schwierigen Bedingungen im Aufbau der sozialistischen Sowjetunion verkannt. Aber genau diese Kompliziertheit und die Errungenschaften im Aufbau des Sozialismus zu verstehen, dafür ist Ostrowskis Buch bis heute ein unverzichtbares Zeugnis! Ein Jugendbuch für Junggebliebene bis 99.

 

Hier zu beziehen für 14 Euro bei PEOPLE TO PEOPLE