Albrecht Dürer vor 550 Jahren geboren

Er gehört zu den größten deutschen Künstlern aller Zeiten mit seiner technischen Meisterschaft, seiner genauen Erfassung von Mensch und Natur, seiner Universalität und fortschrittlichen Gesinnung. Friedrich Engels ordnet ihn in der Einleitung der „Dialektik der Natur“ ein in die Epoche der Renaissance: „Die größte progressive Umwälzung, die die Menschheit bisher erlebt hatte, eine Zeit, die Riesen brauchte und Riesen zeugte. (…) Albrecht Dürer war Maler, Kupferstecher, Bildhauer und Architekt und erfand außerdem ein System der Fortifikation (Befestigungslehre; Anmerkung des Autors)."

Er war Anhänger des Humanismus und Vertreter der fortschrittlichen Seiten des Stadtbürgertums. Sein Selbstbewusstsein als Künstler wird in dem Selbstporträt deutlich, das ihn frontal mit unverkennbarer Christus-Ähnlichkeit zeigt. Er sah sich tatsächlich als Mensch und Künstler gottgleich, indem er den Menschen und die Natur neu erschuf.

Natur war ihm nicht nur Hintergrund, sondern eigener Gegenstand, in den er tief eindrang (Der Feldhase, Großes Rasenstück). Menschen jeder Herkunft malte er so, dass ihr Charakter, ihr Wesen deutlich wird (Bildnis der Mutter).

Der Kupferstich „Ritter, Tod und Teufel“ zeigt ihn als Gegner der alten feudalen Strukturen - siehe die Bildbetrachtung auf Rote Fahne News am 11. April 2021. Seine weit gespannten theoretischen Interessen treten hervor in Büchern wie dem „Lehrbuch zur Geometrie und Mathematik“ von 1526. Hier tritt er mit gleich mehreren Neu-Entdeckungen hervor. 1528 erschienen die „Vier Bücher von der menschlichen Proportion“. Künstlerisch wie kunsttheoretisch ein Bahnbrecher.