Eine Gegenüberstellung
Die Lage der Frau im heutigen Russland und in der Sowjetunion
Zu der heute vom Imperialismus betriebenen allgemeinen Rechtsentwicklung gehört auch die Verbreitung eines weltanschaulich reaktionären Frauenbildes: Die dem Mann untergeordnete Stellung der Frau soll durchgesetzt und zur Spaltung des Befreiungskampfs der Arbeiter- und Frauenbewegung führen.
Diese Frauenfeindlichkeit zeigte sich nicht nur bei dem faschistoiden US-Präsident Trump, der damit prahlte, als „Prominenter“ mit einer Frau machen zu können, was er wolle. Auch der russische Präsident Putin kommentierte in ekelerregender Weise die Vorwürfe an einen Politiker wegen zehnfacher Vergewaltigung: „Ein starker Kerl! Wir beneiden ihn alle!“
Dieses Zitat bringt Katharina Wagner in einer Reportage über die Situation der Frauen im heutigen Russland, in der sie schreibt: „Die russische Frau muss sich neben der Arbeit um Kinder und Haushalt kümmern und dazu immer perfekt aussehen. In Fragen der Gleichberechtigung steht Russland heute schlechter da als zu Zeiten der Sowjetunion.“ Die Frau soll „weiblich, weich und zart bleiben. Dies wird ihr im Fernsehen, am Arbeitsplatz, von der Mutter eingebläut ...“ (FAZ, 26. Mai 21, S. 18)
Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau - Eine Streitschrift
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Zur Realität gehört es jedoch auch, dass die Massen ihre Erfahrungen mit der sozialistischen Vergangenheit des Landes haben. Die Sowjetunion sei „in Fragen der Frauenrechte in vielerlei Hinsicht großartig gewesen“ wird Irina Gajda zitiert, die das Zentrum für Energie an der Moskauer Schule für Management Skolkowo leitet und sich im Frauennetzwerk „Women in Energy“ engagiert. Sie beklagt, Russland befinde sich in einer Phase „sich aktiv ausbreitenden Patriarchats“.
Frau Wagner stellt dazu fest: „Zu Zeiten der Sowjetunion war das anders. Stalin plante die Frauen als ,gewaltige Armee von Werktätigen'. … Es gab Wissenschaftlerinnen, Fabrikleiterinnen und Soldatinnen“. Allerdings kommt auch sie nicht ohne eine antikommunistische Beschimpfung Stalins aus: Er „ließ dafür ein System teils unmenschlicher Kinderbetreuung schaffen, in dem die Kinder auch über Nacht bleiben konnten.“
Die damalige Initiative zur Verwirklichung der Kindererziehung als gesellschaftliche Aufgabe war also „unmenschlich“?! An dieser Entgleisung zeigt sich, auf welch wackligen Beinen der Antikommunismus steht! In der Realität war es vielmehr so, dass die Anstrengungen zur Errichtung von Kinderkrippen und Kindergärten noch unzureichend waren und dadurch behindert wurden, dass in der Frauen- und Familienfrage auch in der sozialistischen Sowjetunion Fehler aufkamen und in Widerspruch zum Marxismus-Leninismus die Mutterrolle der Frau als wesentlich hervorgehoben und die Erziehung der Jugend als Aufgabe der Frauen bezeichnet wurde (1). Nach dem Tod Stalins und der Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion wurde dort auch die bürgerliche Familienordnung restauriert.
Natürlich machte das die zuvor von und für die Frauen errungenen Erfolge nicht ungeschehen, die Lage der Frauen und ihre erkämpften Rechte waren im Vergleich zu den kapitalistischen Ländern unvergleichlich besser. Nach wie vor gehört das zu den unauslöschlichen Erfolgen des Sozialismus, die den heutigen imperialistischen Machthabern keine Ruhe lassen, weil sie den Gedanken an den Sturz ihrer Herrschaft befeuern!