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Bob Dylan wurde gestern 80

Er hat wichtige Beiträge zur Entwicklung einer fortschrittlichen Folk- und Rockmusik geleistet. Diese war mit der Bewegung gegen den Vietnamkrieg und der Bürgerrechtsbewegung gegen die besondere Unterdrückung der Afroamerikaner verbunden.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Die Folk- und Protestsängerin Joan Baez, die eine Zeit lang mit ihm liiert war, hat seine frühe Zeit durchaus dialektisch beurteilt: „Ich habe ihm vorgeworfen, er engagiere sich nicht genug für die Revolution. Er wollte meist nicht mitkommen auf die Demonstrationen, nicht dort singen. Aber was ich damals nicht erkannt habe, was ich heute bereue: Er hat uns diese Songs geschrieben.“ (In einem Interview mit dem Spiegel, 28. Februar 2018).

 

Dylan selbst sagte einmal, dass ihm die Bewegung, als deren Sprachrohr er galt, fremd geblieben sei. Später driftete Dylan in Esoterik und Mystizismus ab. Ende der 1970-er Jahre ließ er sich christlich taufen und hielt sich sogar für einen wiederauferstandenen Christen.

 

Laut FAZ hält er sich inzwischen für Bob Dylan, Anne Frank, Edgar Allen Poe u.a. in einer Person. Er erhielt den Nobelpreis für Literatur, weil er "neue poetische Ausdrucksformen innerhalb der großen amerikanischen Songtradition geschaffen“ habe. Vermutlich hat er diesen Preis eher für sein Spätwerk erhalten und nicht für die frühen Songs, die den Protestbewegungen als Waffe dienten.