VW Kassel
Warum geht es nur um Kohle und nie um den Menschen?
Wir waren nun seit März 2020 immer wieder aufs Neue in Kurzarbeit. Jetzt wird anscheinend keine mehr angemeldet. Das berichtet die Kollegenzeitung "Vorwärtsgang" über VW Baunatal.
Die Teile der Aggregate-Aufbereitung sind nicht mehr gefragt, zudem kosten sie den Vertrieb Originalteile (VO) wahrscheinlich auch noch zu viel Geld. Da lässt man lieber die Kundendienst-Getriebe in der billigeren Serienmontage in Baunatal neu bauen. Aber um wahren Umweltschutz ging es sowieso noch nie. Heute scheint es nicht mehr rentabel zu sein, Getriebe aufzubereiten.
VW Kassel/Baunatal hat keine Kurzarbeit mehr beantragt. Jetzt geht es an unsere angesparten Stunden und den Tarifurlaub. "Zu viele Leute an Bord“, wird uns gepredigt. Im April waren 14 Schließtage geplant! Die meisten Kollegen gehen bald in Rente.
Jetzt schieben sie das nächste Altersteilzeit-Angebot nach. Viele in der Aufbereitung sind aus den 60er-Jahrgängen. Dann wird gelogen, dass es keine Leistungsverdichtung gäbe. Dass wir nicht lachen. Die spüren wir aber täglich!
Mancher sagt: „Ich bin froh wenn ich hier raus bin! Es tut mir nur leid um meine jungen Kollegen.“ Und draußen? Der Sprit wird um über 30 Cent teurer. Elektroautos sollen wir kaufen. Wie soll das gehen? Wir müssen Lohnsteuer nachbezahlen und sollen eine Nullrunde hinnehmen, die uns bis in die Rente nachhängt.