8. Mai-Feier der MLPD-Ortsgruppe Gelsenkirchen-West

8. Mai-Feier der MLPD-Ortsgruppe Gelsenkirchen-West

Wir verpflichten uns, den Kampf zur Befreiung der Menschheit fortzuführen!

Freunde, Genossinnen und Genossen haben gestern auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Horst-Süd des Jahrestags der Befreiung vom Hitler-Faschismus gedacht. Sie haben am Eingang Rosen verkauft und den Text einer Rede verteilt, die sie gehalten hätten, wenn eine Kundgebung erlaubt gewesen wäre. Die Freunde und Genossen konnten zum Grab der 884 sowjetischen Kriegsgefangenen gehen und dort gedenken.

Von MLPD Gelsenkirchen-West
Wir verpflichten uns, den Kampf zur Befreiung der Menschheit fortzuführen!
Gedenkstein auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Horst (rf-foto)

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Rebellen, liebe Freundinnen und Freunde,

 

wir gedenken heute des 76. Jahrestags der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Dieser Jahrestag ist ein Tag des historischen Siegs der sozialistischen Gesellschaftsordnung über die brutalste Form der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Dieser Jahrestag ist auch ein Tag der Niederlage des Antikommunismus in seiner faschistischen Variante. Deshalb ist diese Feierlichkeit auch Teil unserer Bewegung unter dem Motto "Gib Antikommunismus keine Chance!", denn auch heute müssen wir diesen Tag begehen im Kampf gegen den Antikommunismus, der die geschichtlichen Tatsachen leugnet: Denn die entscheidende Kraft waren – sowohl für das Zustandekommen der Anti-Hitler-Koalition als auch für den aufopferungsvollen Kampf zur Befreiung vom Hitlerfaschismus – das Sowjetvolk und die Rote Armee. Also ein sozialistisches Volk und eine sozialistische Armee. Und selbstverständlich standen diese damals unangefochten unter Führung von Josef Stalin.

 

Wie absurd sind heutige antikommunistische Denkverbote, wenn bürgerliche Politiker zwar von Befreiung, aber nicht von den Befreiern sprechen. Oder wenn sie die Rolle der UdSSR unterschlagen, weil sie damals sozialistisch war. Sie erbrachte mit 24 Millionen Toten die meisten Opfer des II. Weltkriegs. Wir fordern, dass der 8. Mai zum Feiertag erklärt wird! Wir fordern die Würdigung der tatsächlichen Rolle der sozialistischen Sowjetunion für den Sieg über den Hitlerfaschismus!

 

Dieser Gedenkstein wurde für 884 sowjetische Kriegsgefangene errichtet. Sie zählten mit über drei Millionen Toten, nach den Juden zur zweitgrößten Opfergruppe der Nazis. Viele wurden aus rassistischen und ideologischen Beweggründen ermordet. Die meisten kamen durch Hunger, Kälte und Seuchen ums Leben. In Gelsenkirchen waren Mitte des Jahres 1944 rund 40.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Lagern eingepfercht. Sie arbeiteten unter anderem auf dem kriegswichtigen Hydrierwerk Gelsenberg Benzin AG (heute BP) und den Steinkohlezechen.

 

Sowjetische Kriegsgefangene und "Ostarbeiter" wurden von den Faschisten als rechtlose Sklaven angesehen. Sie wurden erschlagen, erhängt und erschossen. Ihr gewaltsamer Tod wurde oftmals als "Unfall" oder "natürlicher Tod" vertuscht. In der Personalakte von Alexandr Babolin heißt es z.B.: "Zwangsarbeitender Russe, zuletzt im Arbeitskommando 561R, Buer-Resse, gestorben am 2. August 1944, kompletter Schädelbruch", angeblich durch einen Arbeitsunfall (!).

 

1992 gab es ein Abkommen der deutschen Regierung mit der Sowjetunion, nach dem die BRD die Pflege der russischen Gräber auf ihre Kosten gewährleistet. Die Stadt Gelsenkirchen erhält unter anderem dafür derzeit rund 255.000 € jährlich. Wir fordern die Stadt auf, Gedenksteine zu restaurieren, um sie für die Zukunft zu erhalten. Wir fordern die Aufhebung des Verbots gemeinschaftlichen Gedenkens auf dem Friedhof! Wir fordern die würdige Pflege der Gräber!

 

Noch nie seit Ende des 2. Weltkriegs hat das imperialistische Weltsystem in einer solch tiefen Krise gesteckt wie heute. Nicht umsonst wird bereits eine NATO-Strategie zur Niederschlagung von revolutionären Aufständen in allen Ländern der Welt vorbereitet. Die Frage ist, ob wir uns dagegen zur Wehr setzen, ob wir in dieser Tendenz zu einer gesamtgesellschaftlichen Krise die Massen gegen den Antikommunismus und für den Sozialismus gewinnen können.

 

Der Sozialismus ist keine Gewaltgesellschaft. Der Sozialismus ist eine befreite Gesellschaft, und zwar befreit von Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen, in der die Umwelt geschützt wird. Im Sozialismus wird nur unterdrückt, wer wieder Ausbeutung, Krieg und Umweltzerstörung einführen will.

 

Wenn wir heute gedenken, dann verpflichten wir uns zugleich, den Kampf um die Befreiung der Menschheit von Imperialismus, Faschismus und Krieg weiter fortzuführen, bis auf der ganzen Welt eine neue sozialistische Weltordnung gesiegt hat!