1. Mai

1. Mai

Sarajevo / Bosnien: Bergarbeiter auf der Straße

In Bosniens Hauptstadt Sarajevo nimmt die Zahl der an Covid-19 leidenden Menschen langsam ab.

Korrespondenz
Sarajevo / Bosnien: Bergarbeiter auf der Straße
Am 1. Mai zeigten die bosnischen Bergleute Stärke auf der Straße (foto: Screenshot)

Die vorhergehende Periode war ein sehr, sehr schlechter Zustand, aber Gott sei Dank vergeht sie langsam. Einkaufszentren und Restaurants sind geöffnet. Wir haben nur noch eine Ausgangssperre von 21 bis 17 Uhr. Wir wurden noch nicht geimpft und wissen nicht, wann der Impfstoff zur Verfügung stehen wird, aber wir hoffen bald.

 

Für den 1. Mai gab es Demonstrationen. Diesmal waren die Bergarbeiter auf der Straße, weil ihnen die Entlassung droht. Dies ist die traurigste Situation für die Bergleute. Für den 20. Mai sind wieder Demonstrationen geplant. Neben den Bergleuten nahmen auch Lehrer, Frauen, die in den Geschäften arbeiten, und viele andere an den Demonstrationen teil. Hier kämpfen Frauen, die in den Geschäften arbeiten, seit langem um eine arbeitsfreie Woche, die sie mit ihrer Familie verbringen können.

 

Telefonisch erreichte uns diese Korrespondenz: "In Sarajevo (Bosnien) gab es am 1. Mai vier Demonstrationen - vier verschiedene Branchen waren unterwegs. Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem Handel, dem Metall-Bereich und aus der Holz- und Papierindustrie demonstrierten - und die Bergleute. Die zogen mit 300 bis 500 Mann vor das Regierungsgebäude und riefen: "Letzte Warnung. Wenn ihr unsere Forderungen nicht erfüllt, kommen wir zu Tausenden - mit ganzen Eisenbahnzügen voller Bergleute - wieder!"
Alle forderten Verträge über einen Mindestlohn, den die Konzerne unterschreiben sollen. Dazu muss man wissen: Um das Existenzminimun zu erreichen, braucht man in Bosnien vier Löhne. Das ist der Hintergrund der Entschlossenheit der Bergleute."