Daimler Untertürkheim
Abfindungen annehmen – oder Kampf um jeden Arbeitsplatz?
„Passend“ zum 1. Mai weitet Daimler das Abfindungsprogramm auf die Produktion aus.
Dazu die Stuttgarter Zeitung (StZ): „Der Konzern will die Zahl der Mitarbeiter am Standort drastisch reduzieren“¹. Sie erinnert an die Ankündigung der Werksleitung, 4000 von 18.000 Arbeitsplätze im Stammwerk abzubauen. Dieser Prozess ist bereits im Gang. So wenn z. B. die Motorenmontage in 141 bis Ende des Jahres verlagert oder das Gebäude 134 abgerissen werden soll.
Das bestätigt die Kritik der „Offensive Metaller“ und der MLPD, dass die von Daimler und der Betriebsratsführung Anfang des Jahres abgeschlossene E-Campus-Vereinbarung die geplante Arbeitsplatzvernichtung nur zeitlich etwas gestreckter und lautlos organisieren soll. Doch ob der Plan des Vorstands aufgeht, dass die Belegschaft durch das Abfindungsprogramm den Personalabbau von 20.000 bis 30.000 Kolleginnen und Kollegen im Konzern kampflos hinnimmt, ist noch längst nicht ausgemacht. Sicherlich überlegen insbesondere ältere Arbeiter, ob sie die Abfindung nehmen und gehen sollen. Andererseits berichtet die StZ, dass „in der Belegschaft verstärkt Unzufriedenheit mit dem Kurs des Unternehmens auf(kommt)“ und Beschäftige Abfindungen nicht wollen; auch weil die Stellen nicht mehr besetzt werden und die anderen die Arbeit mitmachen müssen.
Die Kernfrage ist deshalb, ob die Kolleginnen und Kollegen sich für den gemeinsamen Kampf um jeden Arbeitsplatz im Interesse ihrer Klasse und Jugend entscheiden. Die wirkungsvollste Forderung dafür ist die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das Geld dazu ist da, wie die Rekordgewinne zeigen. Dennoch ist den meisten Kollegen klar, dass diese Forderung nur im hart geführten, gewerkschaftlichen oder selbständigen, konzernweiten Streik mit der MLPD durchgesetzt werden kann. Dazu müssen sie mit der Stimmungsmache gegen die Kommunisten oder mit anderen antikommunistischen Vorbehalten fertig werden.