Gelsenkirchen und Truckenthal
Lenin-Büste und Gedenksteine kommen später
Für den 8. Mai planten die Jugendorganisation REBELL und die MLPD eine öffentliche Enthüllung von Gedenksteinen zu Ehren von sieben Revolutionärinnen und Revolutionären der deutschen Arbeiterbewegung in Gelsenkirchen.
In Gesellschaft der Lenin-Statue sollten vor der Horster Mitte mit einer Gedenkfeier Leben und Werk von Karl Marx, Friedrich Engels, Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Ernst Thälmann und Willi Dickhut gewürdigt werden. Seit Wochen beschäftigen sich Jugendliche intensiv mit dem Leben der einzelnen Revolutionäre und bereiten für die Gedenkfeier kulturelle Beiträge vor.
"Schweren Herzens", so die Mitteilung der MLPD, "haben wir uns wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie bzw. aus Gründen des Gesundheitsschutzes dazu entschlossen, die Veranstaltung zu verschieben. Unabhängig davon lohnt es sich auf alle Fälle für Jung und Alt, sich weiter intensiv mit dem Leben der Revolutionäre zu beschäftigen und sich ihre wertvollen theoretischen Beiträge für den Kampf um den Sozialismus anzueignen und sich gemeinsam darüber auseinanderzusetzen. Einen neuen Termin für die Gedenkfeier werden wir rechtzeitig bekanntgeben."
Auch die für den 24. April im Ferienpark Thüringer Wald geplante Aufstellung einer Lenin-Büste muss verschoben werden: "Lenin kommt nach Thüringen – aber erst später". MLPD Thüringen und der Ferienpark Thüringer Wald haben sich einvernehmlich dazu entschieden.
Die Landesleitung Thüringen der MLPD schreibt: "Viele haben sich darauf gefreut. Es gab bereits Anmeldungen über Thüringen hinaus. Auch Info-Stände wurden angemeldet. In der Bevölkerung hat die Ankündigung bereits polarisiert: So gab es unter der Bevölkerung hauptsächlich Zustimmung, einige ehemalige Beschäftigte des Ferienparks, die in der Zeit der DDR dort arbeiteten, wollen zur Einweihung kommen. Die Aufstellung ist ein bewusster Beitrag zur Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“, was vor allem die örtliche AfD aufschreckt, die bereits versucht, antikommunistische Stimmung zu schüren. Eine Durchführung unter den derzeitigen Bedingungen würde den Charakter als Festakt erheblich einschränken. Die zu erwartende weiter steigende Inzidenz, die in Thüringen bereits jetzt die bundesweit höchste ist, stellt zudem auch eine gesundheitliche Gefährdung dar. Die Lenin-Büste muss nun noch einige Monate in einer warmen Garage verbringen. Über den neuen Aufstellungstermin werden wir zeitnah informieren."