"Menschenkette der Solidarität"

"Menschenkette der Solidarität"

Wir wollen 4 Prozent und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich

Am Donnerstag, 25. März, fand ein Warnstreik bei Bosch, Mahle/Behr, Porsche und weiteren Metallbetrieben statt.¹ Die Rote Fahne Redaktion erreichte noch ein Artikel zu dieser „Menschenkette“.

Korrespondenz aus Stuttgart
Wir wollen 4 Prozent und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
Kämpferische Kollegen bei der "Menschenkette" (rf-foto)

Rund 6000 Beschäftigte positionieren sich vor der Mittagspause zu einer "Menschenkette der Solidarität" auf 3 Kilometer langer Strecke zwischen Feuerbach und Zuffenhausen. - Corona-konform mit Masken und Abstand.

 

„Als der Demozug von Mahle und Behr zum Tor 1 von Bosch mit großem Transparent und roten IG-Metall-Fahnen einlief, treibt mir das Tränen in die Augen - das berührte mich sehr! Der Zusammenhalt ist in krisenhaften Zeiten besonders wichtig“, meinte eine Rentnerin von Mahle. Ein Mahleaner dazu: „Bei Mahle brennt es. Uns geht es hauptsächlich um die Arbeitsplätze, wie bei vielen anderen Betrieben auch. Es geht uns genauso aber auch um mehr Geld. Und ein Abbau erkämpfter Rechte geht gar nicht!“

 

Eine Gruppe Bosch-Azubis mit Transparent und IG-Metall-Fahnen ist dabei. Ihr Jugend- und Ausbildungsvertreter wurde vom Südwestrundfunk interviewt: Engagiert sprach er für die Übernahme der Azubis und Tarifverträge für Studis und mehr Geld.

 

In Gruppen aus den Werkstätten und Abteilungen zogen die Arbeiter und auch Ingenieure in Richtung Porsche und reihten sich ein.

 

Im Dieseleinspritzpumpen-Werk in Feuerbach wird eine neue Schichtvereinbarung verhandelt und zur Abstimmung vorgelegt. Das 18-Schichten-System wurde zu 83 Prozent abgelehnt. Doch die Details der Vereinbarung liegen nicht auf dem Tisch. Die über 300 befristet eingestellten Kollegen in der Dieseleinspritzpumpen-Fertigung wissen nicht, wie es weitergeht.

 

Deutlich wurde dass die Kampfbereitschaft allein nicht ausreicht. Dazu müssen wir mit reformistischen Illusionen, der Verbreitung individueller Auswege fertig werden.

 

Mit dem Warnstreik und der "Menschenkette" müssen jetzt Urabstimmung und Streik vorbereitet werden, damit wir unsere Forderungen durchsetzen. Statt der Aushöhlung von Tarifverträgen muss der Kampf um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich zusammen geführt werden.