Covid-19

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Immer mehr Corona-Ausbrüche in den Betrieben

Die „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung“ vom 21. Januar enthält für den Infektionsschutz im Betrieb so gut wie keine verbindlichen Regelungen und keinerlei Sanktionen bei Verstößen. Mangels Kapazitäten finden auch kaum Kontrollen durch die Arbeitsschutzbehörden und Gesundheitsämter statt.

Von fs

Als Folge davon häufen sich fast täglich die Corona-Ausbrüche in immer mehr Betrieben und treiben die lokalen Sieben-Tage-Inzidenzen in die Höhe. In den überregionalen Medien erfährt man darüber jedoch höchst selten etwas. Hier eine – nur kleine – Auswahl von Hotspots aus den letzten vier Wochen:

 

  • Bei Miele in Euskirchen gab es 18 positive Fälle. 206 Beschäftigte mussten in Quarantäne.
  • Bei Froneri Speiseeis in Osnabrück wurden 210 von 850 Beschäftigten positiv getestet. Das Gesundheitsamt erklärte gegenüber dem NDR, dass es mangels Kapazitäten keine regelmäßigen Kontrollen vornehmen könne und die betrieblichen Hygienekonzepte auch nicht überprüft.
  • Bei der Fischfabrik „Deutsche See“ waren 26 Beschäftigte und beim Tiefkühlunternehmen Frosta 29 Beschäftigte positiv, die Inzidenz in Bremerhaven ist auf 214 gestiegen.
  • Firma Würth in Künzelsau: 71 positive Fälle. Der Inzidenzwert ist der höchste Wert in Baden-Württemberg.
  • Beim Möbelzulieferer Hettich im Kreis Herford gab es Infizierte „im mittleren zweistelligen Bereich“, die genaue Zahl wird verschwiegen.
  • Im Fiege-Logistikzentrum Ibbenbüren sind 100 von 970 Beschäftigten infiziert, wobei noch nicht alle getestet wurden und noch nicht alle Ergebnisse vorliegen.
  • Besonders betroffen waren wieder mal Fleischbetriebe, so z.B. Westfleisch in Hamm (31 Fälle), Edeka Südwest in Rheinstetten (69), ein Schlachtbetrieb im Kreis Cloppenburg (70), usw.

 

An allen Ausbrüchen war auch die britische Mutation des Virus beteiligt.

 

Vieles deutet zudem darauf hin, dass die Ausbrüche in Monopolbetrieben systematisch verheimlicht werden und gar nicht erst an die Öffentlichkeit gelangen. So berichtete ein Betriebsrat von ThyssenKrupp auf der Montagsdemo Duisburg am 2. November 2020, dass es dort Ende Oktober 2020 90 positive Fälle gegeben habe.