Lesbos / Gelsenkirchen
Außergewöhnlich, einzigartig, erfolgreich – Ein Jahr Solidaritätspakt!
Am 30. März 2020 wurde der Solidaritätspakt zwischen Solidarität International e.V. (SI) und der Selbstorganisation der Flüchtlinge sowie griechischen Bewohnern auf Lesbos im Lager Moria geschlossen.
Seither wurden fast 120.000 Euro gespendet, die zu 100 Prozent ohne Abzug ihrem Zweck zukommen und über deren Verwendung unsere Partner auf Lesbos gewissenhaft Rechenschaft ablegen.
Inzwischen kommen fast täglich Berichte von den Flüchtlingen und Helfern und wir berichten in Deutschland in mindestens einer wöchentlichen Pressemitteilung an die Öffentlichkeit. Die Spenden tragen erst im Lager Moria, jetzt im Lager Kara Tepe dazu bei, dass Schulunterricht, Müllbeseitigung und Sauberkeit im Lager, Recyclingprojekte, Maskenproduktion und vieles mehr möglich wird. Die Gesamtbilanz unserer Freunde nach einem Jahr ist: Wir haben einen Bruchteil der Gelder der NGOs, aber mit eurer Hilfe können wir ein Vielfaches leisten.
Wie kam dieses außergewöhnliche Projekt zustande?
- Regierungen und Konsulate holen im März 2020 die NGO-Hilfskräfte aus den Lagern wegen Corona zurück.
- Sofort beraten Jordanis Georgiou von Solidarität International e.V. aus Gelsenkirchen und Michalis Aivaliotis von der Organisation Stand by me lesvos aus Mytilini/Lesbos die Lage und die Idee zum Solidaritätspakt wird geboren und von ihren Organisationen sogleich beschlossen und in die Tat umgesetzt.
- Außergewöhnlich, anders als viele andere „Spendensammlungen“: - Wir haben hier demonstriert, unsere Partner zeitgleich auf Lesbos; wir haben hier Livestream-Veranstaltungen organisiert, unsere Freunde nahmen mit Aussagen und Grußbotschaften per Video daran teil; Alassa Mfouapon hatte hier seinen viel beachteten Prozess gegen das Land Baden-Württemberg, Michalis Aivaliotis schickte dazu eine Solidaritätsbotschaft im Namen von Stand by me lesvos.
- Gemeinsame Selbstorganisation von Bewohnern der Insel mit den Flüchtlingen, statt den Flüchtlingen etwas vorzusetzen, ohne ihre Bedürfnisse zu kennen.
- Gegenseitige Hilfe statt Einbahnstraße: Die Flüchtlinge nehmen Verantwortung für die gastfreundlichen griechischen Bewohner wahr, indem sie die Straßen reinigen, Lebensmittelpakete für arme Familien liefern, Masken für die Feuerwehr von Mytilini nähen und vieles mehr.
Wir kämpfen weiter um die vollständige Auflösung der Lager, so wie wir am 18. April 2020 bei der Ankunft von 47 Flüchtlingskindern von Lesbos die ersten coronagerechten Demonstrationen in Deutschland auf der Straße in 30 Städten organisierten.
Wir starten ins zweite Jahr des Solidaritätspaktes mit Stolz über das Erreichte und mit Entschlossenheit: Die Lager gibt’s noch, die Unterdrückung der Rechte der Flüchtlinge auch, wir machen weiter in unserem solidarischen Erfolgsprojekt.