Metalltarifkampf
Stuttgart: 6000 Beschäftigte bilden „Menschenkette der Solidarität“ - von Bosch bis Porsche
13 Uhr steht die Menschenkette: 6000 Kolleginnen und Kollegen von Bosch, Coperion, KBA MetallPrint … bis zum Porsche stehen auf „2000 Meter für 2000 Schicksale“.¹ So viele Arbeitsplätze sind an der Wernerstraße in Gefahr, wenn es nach den Geschäftsleitungen dieser Traditionsfirmen geht.
Doch die Metaller zeigen wieder eimal, dass sie nicht bereit sind, für die kapitalistischen Krisen zu bluten – weder mit weiteren Nullrunden, Zerschlagung von erkämpften sozialen Rechten und erst recht nicht mit Entlassungen. Deshalb beteiligten sich viele Azubis mit Schildern: „Laut und stark für Zukunft!“ Von Ausgliederungen und Verlagerungen betroffen sind auch Angestellte und Ingenieure, weshalb mehr als sonst mit den „Blaumännern“ nach draußen gegangen gingen.
Wie der Kampf um die Arbeitsplätze erfolgreich geführt werden kann, darüber gibt es noch viel Klärungsbedarf. So wissen viele nicht, dass die IG-Metall-Führung Arbeitszeitverkürzung nur als „Option“ fordert, was angesichts der Dimension der Monopolpläne zur Arbeitsplatzvernichtung aber notwendig wäre. Oder dass es nur einen Teillohnausgleich geben soll, den die Leute noch selbst aus der Lohnerhöhung finanzieren dürfen.
In Gesprächen kam deshalb die MLPD-Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gut an. Manche meinten aber, dass diese wegen der Krise nicht durchsetzbar sei. Andere Kollegen erhoben dagegen Einspruch: „Die Firmen machen auch in der Krise fette Gewinne!“
Für kämpferische Metaller war klar, dass ohne den vollen Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft nur ein „faules Osterei“ rauskommen kann. „Die Positionen sind doch meilenweit weg voneinander. Wir müssen mal richtig streiken, um zu beweisen, dass die da oben nicht alles mit uns machen können!“