Daimler:
Öffentliche Kritik an fetten Dividendenzahlungen an Aktionäre
Verschiedene Umwelt- und Bürgerbewegungen werfen dem Daimler-Vorstand vor, dass er in Zeiten, in denen er die Krisen auf die Beschäftigten und Gesellschaft abwälzt, die Dividenden der Aktionäre um 50 Prozent erhöht.
Sie sollen an der Steigerung des Gewinns im Krisenjahr 2020 von 4,3 auf 6,6 Mrd. Euro vor Steuern „angemessen“ beteiligt werden. Der „Dank an die lieben Mitarbeiter“ des Vorstandes bestand dagegen in der Streichung der „Ergebnisbeteiligung“ und in Lohnkürzungen durch Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung! Daran ändert auch die Nachzahlung von 500 Euro im April nichts, mit der Daimler auf den Unmut der Belegschaft reagiert. Zumal sie voll versteuert werden muss.
Die „Bürgerbewegung Finanzwende“¹ fordert deshalb, die geplante Ausschüttung an die Aktionäre zu stoppen, da das „moralisch verwerflich“ sei. Sie verweisen dabei auch auf die staatlichen Zuschüsse zur Kurzarbeit, die LKW-Kaufprämie und die Förderung der E-Mobilität.
Passend dazu titelte die aktuell an den Toren von Daimler verteilte Kollegenzeitung Stoßstange: „Klare Kante den Krisenprofiteuren!“. Darin heißt es: „Unser oberster Daimlerchef, Ola Källenius, brüstete sich auf der Bilanz-Pressekonferenz damit, 6,5 Mrd. Reingewinn 'erwirtschaftet' zu haben – davon 700 Mio. Kurzarbeitsgeld. Bezahlt von der Bundesanstalt für Arbeit. Unsere Beiträge! Und wer, bitteschön, hat die Milliarden erwirtschaftet? Auch das ist nichts anderes, als aus der Krise privatkapitalistischen Nutzen zu ziehen.“
4 Prozent Lohnerhöhung – bei zwölf Monaten Laufzeit!, Kampf um jeden Arbeitsplatz!, 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!, Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf unseren Rücken, Gesundheitsschutz auf Kosten der Profite!“