Türkei

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Massenhafte Proteste gegen Erdoğans Austritt aus Frauenrechts-Konvention

Mit Demonstrationen und Kundgebungen in vielen Städten der Türkei und Nordkurdistans protestieren Menschen gegen den Austritt der Türkei aus der Frauenrechts-Konvention - der Istanbul-Konvention. Proteste fanden u. a. in Istanbul, Ankara, Izmir, Antalya, Mersin, Adana, Artvin, Iskenderun, Hatay, Amed, Merdin, Wan, Sirnex, Riha und Dersim statt. Vielfach wurden Plakate mit Porträts ermordeter Frauen gezeigt.

Von hodo

Am Sonntagabend gab es fast überall im Land Topfschlagen: Frauen auf Balkonen und an Fenstern trommelten lautstark auf Töpfen und riefen, dass sie sich ihr hart erkämpftes Recht nicht nehmen lassen. Nach den gewachsenen Protesten am 8. März zeigt sich ein Aufschwung der Frauenbewegung gegen die faschistische AKP/MHP-Regierung.

 

Über Nacht hatte Erdoğan am Wochenende die vom Europarat ausgearbeitete Frauenrechts-Konvention per Präsidialdekret aufgekündigt. Diese Rücknahme kommt einer Legitimation von Gewalt gegen Frauen gleich, wenn nicht sogar einem Aufruf, Unterdrückung von Frauen, Vergewaltigungen und Morde an Frauen zu fördern.

 

Das Regime in Ankara begründete seinen Schritt so: Die Konvention ermutige zu Ehescheidung und untergrabe traditionelle Werte! Welche, die der ausgeprägten Unterdrückung der Frau?

 

Außerdem fördere sie „Homosexualität durch den Gebrauch von Begriffen wie sexueller Orientierung, Geschlecht und Geschlechtsidentität“. Neben der massiven Unterdrückung der Frau wird damit Unterdrückung der Sexualität der Menschen begründet und gefördert. Offiziell wurden im letzten Jahr 300 Frauen von Männern im Umfeld getötet, die Dunkelziffer liegt höher – d.h. mindestens eine Frau wird pro Tag getötet, oft verbucht als „Selbstmord“.

 

Die MLPD unterstützt den Kampf der Frauenbewegung in der Türkei und in Nordkurdistan gegen den Faschismus nach Kräften und fördert den Zusammenschluss der internationalen Frauenbewegung. Dazu mobilisiert sie auch zur Teilnahme an der diesjährigen internationalen Weltfrauenkonferenz. Infos unter www.worldwomensconference.org