Stuttgart
Warnstreiks bei Porsche
Am vergangenen Freitag war für die Frühschicht um 12.45 Uhr Schluss - eine Stunde früher als sonst. Die Spätschicht ging gleich zwei Stunden früher ins Wochenende.
An allen Porsche-Toren in Zuffenhausen, Ludwigsburg und Sachsenheim – in Weissach noch nicht – standen die IG-Metall-Vertrauensleute, Frauen und Männer, und forderten: 4 Prozent Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von zwölf Monaten! Unbefriste Übernahme aller Ausgebildeten! Beschäftigung sichern durch "Arbeitssenkung mit Teilentgeldausgleich" in Vier-Tage-Woche! Einbeziehung der Dualstudierenden, Verbesserung der Lage in der Ausbildung!
Damit brachten die Kolleginnen und Kollegen zum Ausdruck: „Schluss mit den provokativen Angriffen der Unternehmer, keine Nullrunde!“ Gleichzeitig streichen die Kapitalisten Milliarden ein, die Dividenden steigen!
Dabei sind schon die Forderungen der IG Metall vielen Beschäftigten nicht weitgehend genug. "Wir wollen mindestens 6 Prozent Lohnerhöhung ohne Abstriche! Keine Samstagsarbeit! Arbeitszeitverkürzung auf 30-Stunden-Woche ja, aber mit vollem Lohnausgleich! Wir müssen ja auch die Mieten bezahlen!" Ein Jugendlicher: „Ja, volle Übernahme, aber entsprechend meiner Ausbildung!“
So sehr die Warnstreiks begrüßt wurden, kritisierten einige, dass man Warnstreiks nicht zu Hause macht, dass noch einige Schippen dazugelegt werden müssen! Das zeigte die erfolglose vierte Verhandlungsrunde mit den "Arbeitgebern!" Laut IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger sei man mit Südwestmetall zwar über alle Forderungen der IG Metall im Gespräch, aber: „Inhaltlich liegen wir … noch weit auseinander!"
Die Warnstreiks werden in der dritten Woche die ungebremst weitergehen - auch bei den Firmen Mapal und Witzemann in Pforzheim, bei Bosch in Reutlingen und Stuttgart, Evobus in Ulm, beim Daimler usw.: Kein Verzicht – volle Durchsetzung der Forderungen! Stärkt die Gewerkschaften – Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft!