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Solidarität mit den kämpfenden Arbeitern bei FedEx-TNT in Piacenza und Prato (Italien)

Die Basisgewerkschaft SI Cobas berichtet in einem aktuellen Flugblatt vom 10. März: "Heute Morgen, um 6 Uhr, durchsuchten Polizeibeamte die Wohnungen von 21 Arbeitern von FedEx-TNT und Organisatoren von SI Cobas, beschlagnahmten Kleidung, Mobiltelefone und alles, was sie für nützlich hielten, um Beweise gegen sie zu erlangen.

Von einem Korrespondenten
Solidarität mit den kämpfenden Arbeitern bei FedEx-TNT in Piacenza und Prato (Italien)
Gewerkschafter von SI Cobas fordern die Freilassung der beiden unter Hausarrest gestellten Kollegen (foto: SI Cobas)

Sie stellten die Koordinatoren von SI Cobas, Mohammed Arafat und Carlo Pallavicini, unter Hausarrest. Die repressive Aktion ist die Antwort … auf die dreizehn Tage andauernde Mahnwache vor dem FedEx-Lager … .“

 

Die neue italienische Regierung der Banken und Konzerne der „nationalen Einheit“, geführt vom Top-Manager des EU-Finanzkapitals, Mario Draghi, zeigt ihren Klassencharakter. Bewusst, so die Einschätzung von SI Cobas, wartete sie bis nach den landesweiten Streiks und Protesten im Verkehrswesen und der Logistikbranche am 8. März.

 

Die Gewerkschafter schreiben weiter: „Ein Polizeieinsatz solchen Ausmaßes kann nicht das Ergebnis einer rein lokalen Dynamik sein und auch nicht nur die Folge eines Streiks, der, daran möchten wir Sie erinnern, völlig friedlich verlief. … Die Arbeiter aus Piacenza sind das bevorzugte Ziel aufgrund der wichtigen Initiativen des Kampfes, die in den letzten Wochen durchgeführt wurden, vor allem die große Demonstration vor den Toren von Amazon am 8. März. … Ziel ist es, die am weitesten fortgeschrittene Spitze der Bewegung zu treffen, die den Bossen das Leben schwer macht … . Der aktuelle Angriff richtet sich nicht nur gegen SI Cobas und die Träger von Piacenza: Er ist ein klares Signal an die Millionen von Arbeitern, auf die sie die Kosten der Pandemiekrise abladen wollen!"

 

Nicht zufällig wurde am selben Morgen Folgendes bekannt: SI Cobas aus Prato und Firenze schreiben in einer aktuellen Erklärung: „Beispiellose Polizeigewalt gegen streikende Texprint-Arbeiter in Prato ... . Heute Morgen griff die Bereitschaftspolizei dreimal an, um die Arbeiter, die sich seit fast 60 Tagen ... vor den Toren von Texprint befinden, zu räumen.“ Die Belegschaft kämpft gegen die Sieben-Tage-Woche, gegen Zwölf-Stunden-Schichten und für einen Acht-Stunden-Tag.

 

Weiter heißt es: „Seit fast 60 Tagen prangern wir die Verflechtungen zwischen Texprint- und 'Ndrangheta-Clans (kalabrische Mafia - Anm. d. Red.) und Zhang Yu Sang (genannt 'Valerio') an, der im Juli von der Mailänder FDA zusammen mit Mitgliedern des Greco-Clans unter dem Vorwurf der Verschwörung zum Steuerbetrug mit mafiösen Methoden verhaftet wurde … . Der Texprint-Streik hat eine Büchse der Pandora geöffnet. Das Textilviertel von Prato ist seit mindestens zwei Jahrzehnten ein Gebiet der Illegalität und Ausbeutung.“

Monika Gärtner-Engel, Internationalismusverantwortliche der MLPD schreibt an die Streikenden:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen bei FedEx,Texprint und SI Cobas: Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands hat über SI Cobas von den massiven Repressionen und brutalen Überfällen auf euch und eure Streikführer erfahren. Es ist empörend, wie die Kämpfe der Arbeiterklasse, erschwert durch eine Weltwirtschafts-, Finanz- und Gesundheitskrise brutal unterdrückt und kriminalisiert werden. Das zeigt, welche Angst die Herrschenden davor haben, dass die Arbeiter sich an die Spitze des Widerstands gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch die internationalen Monopole setzen. Ihre größte Sorge ist, dass sich der organisierte Kampf gegen das ganze kapitalistische Profitsystem entwickelt.

 

Gemeinsam mit euch fordern wir die sofortige Rücknahme aller Repressalien und Freilassung aller inhaftierten bzw. unter Hausarrest gestellten Streikführer und werden dies in Deutschland bekannt machen.

 

Wir wünschen euch weiter viel Kraft und Erfolg in euren berechtigten Kämpfen! Die Arbeiter sind eine Macht, wenn sie sich international zusammenschließen. Dafür setzen wir uns ein. Hoch die Internationale Solidarität!"