Pariser Kommune

Pariser Kommune

Ein kurzer Blick in die Literatur

Am Morgen des 18. März 1871 wurde Paris geweckt - durch den Donnerruf: Es lebe die Kommune!

Korrespondenz aus Ingolstadt

Begeistert schildert Karl Marx in seinem berühmten Werk „Der Bürgerkrieg in Frankreich" den Auftakt der Pariser Kommune, vor heute 150 Jahren. Dieses Fanal der ersten Machtergreifung der Arbeiterklasse schreckte die ganzen damaligen adligen und bürgerlichen Oberschichten auf. Der ‚Pöbel von Paris‘ , wie sie die Freiheitskämpfer nannten, erdreistete sich, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und den Traum von einem menschenwürdigen Leben wahrzumachen.

 

Die Darstellung der Pariser Kommune in der Literatur ist aufschlussreich. Welche Haltung nahmen Schriftstellerinnen, Schriftsteller und andere zur Pariser Kommune, zur ersten Diktatur des Proletariats ein? Interessant für Arbeiter, Studierende und andere mehr. In einer Sonderausgabe der Zeitung "Partisan" zur Pariser Kommune von 1997 hieß es unter der Überschrift: "Was haben die für eine Angst gehabt":

 

"Zwar waren Rimbaud, Jean–Baptiste Clément, Verlaine, Hugo Poitier, Courbet oder auch Manet an der Seite des Volkes, aber andererseits gab es zahlreiche Künstler, Journalisten und Schriftsteller, die die Kommune bespuckten. Merkt Euch ihre Namen gut, ihr werdet sie in den Regalen der Buchhandlungen antreffen oder auch in den Schulbüchern.

 

Alexandre Dumas junior, George Sand, die Gebrüder Goncourt, Feydeau, Théophile Gautier, Flaubert, Zola ... Alle diese würdevollen Honoratioren der französischen Kultur haben übelste Horrorgeschichten geschrieben, oder auch ihre Verachtung gegenüber den Kommunarden, den Arbeitern und ihren Hoffnungen zum Ausdruck gebracht. ...

 

Für Flaubert wird die 'obligatorische und kostenlose Bildung nichts anderes bewirken, als die Zahl der Blöden zu erhöhen.' Für den lieben Zola, der doch das ‚gute‘ Volk so sehr studiert hat, sind der ‚schwachsinnige Alptraum‘ und die ‚tierische Wildheit' endlich vorbei. Er fügt hinzu, dass das Blutbad, welches das Pariser Volk genommen hat, vielleicht eine schreckliche Notwendigkeit war, um ihm etwas von seinem Fieber zu nehmen. Sie werden jetzt sehen, wie es an Weisheit und Glanz zulegen wird."