Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag

Wir waren viele in Stuttgart – solidarisch, schwungvoll ...

Mit dem „Frauenbündnis“ Stuttgart waren wir mit Kundgebung und Demonstration auf der Straße.

Von einer Korrespondentin

Auffallend ist, dass die Zahl junger, ja sehr junger Frauen jedes Jahr größer wird, die den 8. März zu ihrem Tag machen. Auf den gemalten Plakaten konnte man unter anderem lesen: „No sign is big enough to list all the reasons why I'm here“ (Kein Zeichen ist groß genug, um alle Gründe aufzuzählen, warum ich hier bin).

 

Eine Gruppe junger Frauen, Männer und Kinder trug Schilder: „Jüdische und muslimische Frauen gemeinsam für Frauenrechte“. Andere hatten kleine Plakate: „Das 21. Jahrhundert – das Jahrhundert der Frauen“; „So lang Sexismus nur ein ‚Spaß‘ ist, demonstriere ich“; „8. März feministisch, antipatriarchal, antikapitalistisch“.

 

Eine ältere Frau aus dem ehemaligen Jugoslawien, auf die Frage angesprochen, was ihr heute wichtig sei, sagte: „Seitdem ich ein Kind war, ist mir der 8. März bekannt – für mich ist es eine Tradition. Hier am 8. März bestätigen und unterstützen Frauen sich gegenseitig in ihrem Kampf gegen Ungerechtigkeit."

 

In allen Ansprachen auf der Kundgebung ging es nicht nur um das heute den Frauen aufgezwungene Leid, sondern wesentlich um unsere Zukunftsperspektiven: „Eine andere Welt ist möglich – für die ganze Menschheit, für alle Lebewesen auf der Welt“, so die Vertreterin der ADHK (Demokratische Frauenbewegung in Europa).

 

Für die MLPD sprach Julia Scheller, Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg, und bekam gleich Applaus, weil sie die zahlreichen Mannschaftswagen der Polizei und den verordneten Umzug der Kundgebung auf einen Platz ohne Publikumsverkehr als Schikane kritisierte.

 

In ihrer Ansprache ging sie darauf ein, dass es für die Befreiung der Frau generell die Befreiung von Ausbeutung von Mensch und Natur braucht – den echten Sozialismus. In den ehemals sozialistischen Ländern haben wir dafür schon Vorbilder, sagte sie. Darüber lohnt es sich in der Frauenbewegung zu diskutieren und zu streiten.