Tarifrunde aktuell
Warnstreiks zeigen Wirkung – Urabstimmung und Streik vorbereiten
Nach Meldungen der IG Metall haben sich von Dienstag 0.00 Uhr bis Freitag Mittag mehr als 227.300 Kolleginnen und Kollegen mit über 500 Aktionen an den Warnstreiks beteiligt. Darunter waren Kundgebungen in der Stadt oder im Autokino wie in Dortmund, Auto- oder Fahrradkorsos, Frühschlussaktionen wie die von 10.000 Kolleginnen und Kollegen bei Daimler in Sindelfingen usw.
Darin spiegelt sich ein gewachsenes gewerkschaftliches Bewusstsein und eine gewachsene Kampfbereitschaft wider. Die MLPD und ihre Betriebsgruppen haben nach Kräften dazu beigetragen, dass die Tarifrunde zu einer Schule des Klassenkampfs wird.
Als „unnötig und überflüssig“ haben die nordrhein-westfälischen Metallunternehmer die landesweiten Warnstreiks der IG Metall kritisiert. Offensichtlich aber scheint das Mittel des Streiks doch nicht so antiquiert zu sein. Machen sich die Matallunternehmer doch jetzt schon Sorgen über die Störung der „internationalen Kunden- und Lieferantenbeziehungen.“ Das unterstreicht, dass gerade in der Krise die Kapitalisten auf jeden Auftrag angewiesen sind und dass sie unter allen Umständen einen Streik verhindern wollen.
Ganz abgesehen von den politischen Folgen, wenn das Klassenbewusstsein und die Organisiertheit der Arbeiterinnen und Arbeiter durch einen Streik wächst. Die IG Metall plant weitere Warnstreiks. Am Dienstag treffen sich z. B. Beschäftigte mehrerer Betriebe aus dem Gebiet der Geschäftsstelle Ulm zu einem gemeinsamen Demozug zum Marktplatz in Biberach. Das passt dem baden-württembergischen Scharfmacher von Südwestmetall, Wilfried Porth, überhaupt nicht. Er findet die Warnstreiks „besonders befremdlich“,¹ da am 9. März die nächsten Tarifverhandlungen stattfänden.
Gerade deshalb ist es wichtig, jetzt am Ball zu bleiben. Der baden-württembergische Bezirksleiter Roman Zitzelsberger meint: „Wir sind durchaus in der Lage, das noch sechs, sieben, acht Wochen zu verlängern.“² Warum so lange? Warnstreiks heißen so, weil sie eine „Warnung“ sind. Und wenn Gesamtmetall nicht hört, dann muss es Urabstimmung und Streik für die volle Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen heißen!