Metall
Von der Klarheit über Planung, Kosten und Perspektiven
Der Hauptgeschäftsführer des Kapitalistenverbands Metall NRW, Luitwin Mallmann, versteht die Welt nicht mehr.
Für ihn ist „nicht nachvollziehbar, dass die IG Metall jetzt zu Protestaktionen greift, anstatt weiter mit uns ernsthaft nach einer tragfähigen Lösung zu suchen.“ In Erwartung des vollsten Verständnisses für Lohnverzicht und Arbeitsplatzvernichtung weist er darauf hin: „Angesichts der fragilen und heterogenen Lage in der Metallindustrie brauchen die Unternehmen mehr denn je schnellstmögliche Planungs- und Kostenklarheit. Alles andere gefährdet Arbeitsplätze“ (WAZ, 2. März).
Fragil ist die Lage allemal. Aber genauso fragil ist die Argumentation und besonders die dahinter steckende Denkweise. Jetzt wird wieder einmal die „wir sitzen alle in einem Boot“-Politik hervorgeholt. Bluten für ihr Krisenchaos sollen wieder mal wir Arbeiter und die breiten Massen. Steckt die kaptalistische Wirtschaft etwa wegen zu hoher Löhne im tiefsten Krisenstrudel? Und warum stehen in der Autoindustrie Zigtausende Arbeitsplätze auf der Kippe - trotz Milliardenprogrammen für die „Kostenklarheit“ der Konzerne?
Schon Karl Marx beschrieb den kapitalistischen Konkurrenzkampf als „vollständigste Anarchie“. Leute wie Herr Mallmann, befangen in ihrer dekadenten Profitlogik, werden niemals Klarheit über einen Weg aus dieser Krisenhaftigkeit finden.
Den Arbeitern ist zu raten, sich nicht von solchen Leuten verrückt machen zu lassen, und ihre eigene Rechnung aufzumachen, wofür der Einsatz der vollen Kampfkraft in der Tarifrunde der richtige Schritt ist! Aber v. a. auch über den Tellerrand des Kapitalismus hinauszublicken und sich mit dem Gedanken von Karl Marx zu befassen: „Nieder mit dem Lohnsystem“.