8. März
Kämpferische Grüße der Montagsdemobewegung zum Internationalen Frauentag
Ulja Serway, Sprecherin der Bundesweiten Montagsdemobewegung, schickt im Namen der Montagsdemobewegung kämpferische Grüße zum Internationalen Frauentag.
Die Prospekte der Discounter waren voll mit Werbung für Blumen, Pralinen und Champagner zum Frauentag, so heißt es in der Grußbotschaft.
"Nichts gegen Blumen und Pralinen! Aber den Internationalen Frauentag zu einem zweiten Valentinstag zu machen, kommt nicht in die Tüte. Von Anfang an ist die bundesweite Montagsdemobewegung eng verbunden mit dem Kampf um die Befreiung der Frau. Wir freuen uns, dass der diesjährige Internationale Frauentag auf einen Montag fällt und wir ihn vielerorts gemeinsam mit der kämpferischen Frauenbewegung begehen.
Der Internationale Frauentag ist heute wichtiger denn je. Das Krisenmanagement zur Corona-Pandemie in Verbindung mit der Weltwirtschafts- und Finanzkrise verschärft die Armut in Deutschland. Die Armutsquote erreichte 2020 mit 13,2 Millionen Menschen einen Höchststand. Frauen sind dabei besonders gefährdet. Die Steuererleichterungen für Alleinerziehende und Einkommensschwache, die im Sommer beschlossen wurde, bedeuten für viele sogar einen Einkommensverlust, weil sie ihren Anspruch auf Wohngeld damit verlieren. Der Kampf gegen die Hartz-Armuts-Gesetze gehört deshalb auch ins Repertoire der wichtigsten Forderungen der kämpferischen Frauenbewegung und hat auch eine wichtige Verbindung zum Kampf gegen Sexismus. Bis 2009 haben Jobcenter Frauen an Bordellbetriebe vermittelt. Inzwischen wurde das nach Protesten eingestellt, aber nach wie vor gilt, wer einen Job im Sexshop oder an der Bar eines Bordells nicht annehmen will, kann sanktioniert werden.
Gerade Frauen sind in ihren Berufen besonders von den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Wechselwirkung zur Wirtschaftskrise betroffen, sei es durch die erhöhte Gefahr durch Ansteckung und Arbeitsüberlastung als Krankenschwester oder Erzieherin oder durch Kurzarbeit und Entlassung als Verkäuferin. In der Altenpflege sind 84,2%, in der Erziehung/Sozialarbeit 83,5%, im Einzelhandel 80,8% Frauen. Im ersten Lockdown verloren 7,3% der Frauen ihren Job, unter den Männern waren es nur 4,8%. ...
Vielerorts finden heute gemeinsame Kundgebungen von Montagsdemo- und kämpferischer Frauenbewegung statt, zum Beispiel in Gelsenkirchen um 17.30 Uhr, Neumarktplatz / Bahnhofstraße. Her mit dem ganzen Leben, Gesundheit, Bildung, Rechte für die Frauen und Mädchen weltweit, Brot und Rosen! eingeladen!