Internationaler Frauentag
Feiertag in Berlin-Steglitz
75 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind Frauen. So lag es nahe, dass das Internationalistische Bündnis, der Frauenverband Courage Treptow/Neukölln, Solidarität International und die MLPD Berlin-Südost zum 8. März zu einer Kundgebung vor dem Eingang des Universitätsklinikums Benjamin Franklin aufriefen.
Ca. 50 Leute waren bei strahlendem Sonnenschein gekommen. Schade, dass wegen der Corona-Einschränkungen nur wenige Besucher den Weg hierher gefunden hatten.
Gleich am Anfang zeigte eine dort Beschäftigte auf, wie viel die salbungsvollen Worte für das Klinikpersonal wert sind. Jetzt will der Kommunale Arbeitgeberverband die im Oktober 2020 vereinbarte stufenweise Lohnerhöhung nicht zahlen. Mit dem Hinweis auf den „leer gefegten Markt“ werden dringend notwendige Neueinstellungen für unmöglich erklärt. Dabei hat eine Studie der Barmer Ersatzkasse herausgefunden, dass bei höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen 26.000 mehr Pflegekräfte zur Verfügung stünden, denn dann würden auch weniger Krankheitstage anfallen.
Beim ausgegliederten Service-Bereich CFM konnten die fast 3000 Beschäftigten mit zahlreichen Streiktagen Ende Februar wieder einen Tarifvertrag erkämpfen. Das berichtete ein ehemaliger Personalrat.
Glückwünsche kamen von allen Seiten für den Frauenverband Courage, der jetzt 30 Jahre alt geworden und in Berlin seit 1993 aktiv ist. Mehrere Frauen schilderten, wie vielfältig sie die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen erfahren und wie sie zusammen mit den Männern den Kampf für ihre Befreiung vorwärts bringen. Die Vertreterin der MLPD hielt dem von Unternehmerverbänden geforderten „Belastungsmoratorium“ entgegen, dass wir stattdessen von unseren Belastungen ausgehen und über das kapitalistische System hinaus denken müssen. In einer befreiten Gesellschaft, im echten Sozialismus, könnten die Voraussetzungen für eine wirkliche Gleichberechtigung geschaffen werden. Dann wäre auch ein kostenloser Impfstoff für alle kein Problem. 96,60 Euro kamen bei einer Spendensammlung von Solidarität International für das „Foodsharing Projekt“ in Indonesien zusammen, bei dem in Nachbarschaftsküchen diejenigen mit Essen versorgt werden, die wegen Corona keine Einkünfte mehr haben.