Berlin-Moabit

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Erfolgreiche Kiezdemo zum Internationalen Frauentag

Mundschutz heißt nicht mundtot! Erstmals fand im Stadtteil Moabit eine Demo zum Internationalen Frauentag am Samstag vorher statt. Statt für eine stationäre Kundgebung vor dem Rathaus wie in den 13 Jahren zuvor entschieden wir uns für eine Demo ab dem neuen wichtigen Ort der Friedensstatue.

Korrespondenz
Erfolgreiche Kiezdemo zum Internationalen Frauentag
Breites Bündnis gestaltet den Internationalen Frauentag in Berlinj

Diese ist ein erkämpftes Symbol mutiger koreanischer Frauen gegen die sexuelle Versklavung (Rote Fahne News berichtete mehrfach).

 

Mindestens 120 waren wir und konnten viele Passantinnen und Passanten erreichen. Es gab eine interessante neue Vielfalt und Ansprachen von tamilischen Frauen, jungen Aktivistinnen von metoo-Asian, Omas gegen Rechts, einer Sprecherin der polnischen Frauenbewegung und vielen anderen neuen Gesichtern. Neben dem schon erprobten Zusammenschluss von Courage als federführendem Verband, der AG „Trostfrauen“ im Koreaverband, MLPD, Feministische Partei DIE FRAUEN, SOLIDARITÄT INTERNATIONAL. Koreanische Trommlerinnen und die Band „ Nümmes“ machten Stimmung.

 

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Im EDEKA-Supermarkt freuten sich Kassiererinnen über die Frauentagsrosen. Sehr gut angenommen wurde die Initiative der MLPD-Wohngebietsgruppe, für die Forderung nach einer Gedenktafel für Ottilie Pohl Unterschriften zu sammeln. 105 Euro Spenden kamen für einen „Stolperstein“ für sie zusammen. Ottilie wohnte im Kiez, war als Kommunistin eine beliebte und engagierte Bezirksverordnete für Soziales in den 1920-er Jahren und im Faschismus Widerstandskämpferin der besonderen Art. Sie und ihre Genossinnen organisierten „ Kaffeekränzchen“ und Gartenlaubentreffs, um Widerstandskämpfer und ihre Familien zu verstecken, sie zu unterstützen. Sie wurden denunziert und mit 75 Jahren wurde Ottilie, die auch Jüdin war, ins KZ Theresienstadt deportiert und ermordet. Sie war eine echte Heldin. Skandalöserweise ist die große Gedenktafel an ihrem Wohnhaus seit Jahren verschwunden. Im Rahmen der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ kämpfen wir um eine neue Gedenktafel und einen Stolperstein.

 

Ach ja - neu war auch erstmals das Fernsehen dabei. Zwar wurde in der kurzen Sendung in der Berliner RBB-Abendschau die Aktion falsch als „Mahnwache“ bezeichnet, aber der Frauenverband Courage und der Koreaverband wurden schön hervorgehoben. Gute Werbung!