8. März 2021

8. März 2021

Internationaler Frauentag - aktualisiert mit noch mehr Korrespondenzen, zuletzt am 12. März 2021

Schon am 5. und 6. März begannen die Aktivitäten der vielfältigen und kämpferischen Frauenbewegung. Dagegen hatte sich ein Teil der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Frauenorganisationen ins Internet zurückgezogen.

Von hb
Internationaler Frauentag - aktualisiert mit noch mehr Korrespondenzen, zuletzt am 12. März 2021
Eine Impression aus Hamburg (rf-foto)

In München wurde am Freitag vom Frauenverband Courage eine Kundgebung zum 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg als Mobilisierung zum 8. März im Stadtteil durchgeführt. In Berlin fand erstmals unter dem Motto: „Mundschutz heißt nicht mundtot!“ im Stadtteil Moabit eine Demo statt.

 

In Berlin-Südost riefen das Internationalistische Bündnis, der Frauenverband Courage Treptow/Neukölln, Solidarität International und die MLPD zum 8. März zu einer Kundgebung mit ca. 50 Teilnehmerinnen vor dem Eingang des Universitätsklinikums Benjamin Franklin auf. Aus Mannheim wurde berichtet: „Unsere Rebellinnen hatten Bilder zum 8. März gemalt und boten diese zum Verkauf an.“

 

Aus Halle an der Saale beschreibt der Korrespondent zwei gegensätzlichen Aktionen: Eine sachliche Auseinandersetzung um alle Fragen zum Thema Befreiung der Frau fand auf der Kundgebung der MLPD zusammen mit dem Jugendverband REBELL die aufgeschlossenen Zuhörer. Er kritisiert eine Fahrraddemo unter maßgeblichem Einfluss der sogenannten "Antideutschen". „Die Verunsicherung, die von solchen Linksblinkern aber Rechtsabbiegern ausgeht, bietet aber zugleich immer wieder die Möglichkeit, über deren zersetzendes und spalterisches Wirken ... aufzuklären und deren Hintermänner im Staatsapparat, vor allem das Gebaren der Geheimdienste, ans Licht der Öffentlichkeit zu befördern.“

 

In Kassel verhalfen über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, etwa 70 bis 80 Prozent junge Frauen, am Internationalen Frauentag zu einer beeindruckenden Demo und Aktion unter dem Motto „Die Krise steckt im System“. In Hamburg fand eine Kundgebung eines breiten Bündnisses mit 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. International vorbereitet und geprägt, kulturvoll und mit einem Frauenpolitischen Empfang der MLPD im Anschluss war es ein rundum gelungener Tag.

 

Auch in Bochum fanden sich bis zu 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein und es zeigte sich ein gewachsenes Selbstbewusstsein bei Frauen.

 

In Gelsenkirchen fanden sowohl am Samstag, 6. März, wie auch bei der Montagsdemo Aktivitäten zum Internationalen Frauentag statt - mit Diskussion, Information, Kultur und Delegationen aus Betrieben und Stadtteilen. Die Umweltgewerkschaft überbrachte in Gelsenkirchen Grüße und erinnerte an die Atomkatastrophe von Fukushima in Japan, die sich am 11. März jährte.

 

Der Frauenverband Courage machte 2021 – im Jahr seines 30-jährigen Bestehens - seinem Namen alle Ehre. Das schlug sich auch in den Vorankündigungen und in Medienberichten nieder. Die WAZ berichtete in Gelsenkirchen am 8. März über den Geburtstag von Courage. Zum Weltfrauentag blickt Courage-Aktivistin Anne Wilhelm zurück: „Sich zu organisieren, gemeinsam zu kämpfen: Das sei die Gründungsidee von Courage gewesen ... 'Es gab damals keinen überparteilichen Frauenverband. Unsere Idee war also, dass Frauen aus allen Schichten sich zusammentun sollten.'“ (Hier geht es zum - leider kostenpflichtigen Artikel)

 

Die Lokalzeit Ruhr sendete einen Videobeitrag inklusive Bericht zur Aktion zum 8. März in der Essener Innenstadt (mehr dazu hier). In Sindelfingen gab es einen ausführlichen Artikel im Gäuboten: Gleichberechtigung blieb eine schier endlose Baustelle, hieß es auf einer „Courage“-Demo. Kritik an der Zerreißprobe der Frauen in der Corona-Pandemie, Berichte von Frauen international, Forderungen nach Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen durch Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich und Zusammenarbeit auf Augenhöhe – von Maria 2.0 bis zur MLPD ernteten Anerkennung.

 

Die MLPD Baden-Württemberg fasst in ihrem Bericht zusammen: Gelungene Aktionsstände zum Internationalen Frauentag. „Die gesellschaftliche Benachteiligung der Frauen in Deutschland beruht auf der kapitalistischen Produktionsweise und die damit vorhandene Lebensweise in der bürgerlichen Gesellschaft. Die Erhaltung und Reproduktion der Arbeitskraft wird der privaten Familie auferlegt. ... Dies führt objektiv zu einer grundlegenden ökonomischen Abhängigkeit der Frau vom Mann als Ernährer.“ Die MLPD-Vertreterin in Hamburg betonte: Es gibt keine Befreiung der Frau ohne Überwindung des kapitalistischen Profitsystems – und umgekehrt! Es gibt keinen echten Sozialismus ohne Befreiung der Frau.

 

Der Rote Fahne Redaktion liegen bisher unter anderem Korrespondenzen aus Mannheim, Nürnberg, Hamburg, Halle an der Saale, Gelsenkirchen, Berlin, Albstadt, Dortmund und Kassel vor. Herzlichen Dank an alle Korrespondentinnen und Korrespondenten!

 

 

Hier geht es zur Korrespondenz der Gelsenkirchener Montagsdemo zum Frauentag

 

Hier geht es zur Korrespondenz von der Frauentagsaktion aus Sindelfingen