150. Geburtstag

150. Geburtstag

Rosa Luxemburg: Ich bin, ich war, ich werde sein

Am 5. März 1871 wurde Rosa Luxemburg geboren. Sie gehört mit Karl Liebknecht und Ernst Thälmann zu den großen Führerinnen und Führern der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung, in deren Tradition die MLPD arbeitet.

Korrespondenz
Rosa Luxemburg: Ich bin, ich war, ich werde sein
Grafik: Webteam der MLPD

Sie war ein Vorbild und eine Vorkämpferin gegen Militarismus, Nationalismus und Reformismus – für den proletarischen Internationalismus und die proletarische Revolution. Außer den Bolschewiki in Russland verrieten vor Ausbruch des I. Weltkriegs alle europäischen früher revolutionären Arbeiterparteien die Revolution und den Internationalismus. Sie schlossen sich mit ihrer jeweiligen nationalen Bourgeoisie zu sozialchauvinistischen Bündnissen zusammen. So auch die SPD in Deutschland.

 

Rosa Luxemburg machte dagegen prinzipiell Front, kritisierte den Sozialchauvinismus und propagierte die proletarische Revolution als Ziel der Arbeiterbewegung. Mit dieser Prinzipienfestigkeit hatte sie die Kraft, allen Angriffen seitens der Parteiführer zu widerstehen und gegen den Strom zu schwimmen. Sie scheute auch Gefängnishaft nicht. Mit ihrer Opposition gegen Militarismus und Opportunismus war sie maßgeblich zusammen mit Karl Liebknecht an der Gründung und Führung der Spartakus-Gruppe beteiligt, einer Sammlung der revolutionären Arbeiter. So bildete sie sich als Führerin der deutschen Arbeiterklasse heraus.

 

Ihr größter Fehler war die Überschätzung der spontanen Massenbewegung der Arbeiter, aus der sich die revolutionäre Erhebung ergeben sollte. Daher unterschätzte sie auch den frühzeitigen organisatorischen Bruch mit der SPD und den schwankenden Linksreformisten von der USPD sowie die Gründung einer revolutionären Kampfpartei. Das sollte sich bei der Niederlage der Novemberrevolution 1918 bitter rächen. Lenin kritisierte diesen Fehler prinzipiell. Das änderte jedoch nichts an seiner Hochachtung für Rosa Luxemburg. Er meinte, ein Adler könne auch einmal so tief fliegen wie ein Huhn, ein Adler bleibe er doch.

 

Unerschütterlich war Rosa Luxemburgs revolutionärer Optimismus. Kurz vor ihrer Ermordung durch faschistische Freikorps auf Befehl des SPD-Politikers Gustav Noske, mitten in einer schweren Niederlage des revolutionären Kampfs, schrieb sie in der „Roten Fahne“ am 14. Januar 1919: „Eure Ordnung ist auf Sand gebaut. Die Revolution wird sich morgen schon rasselnd in die Höh‘ richten und zu eurem Schrecken mit Posaunenklang verkünden: Ich bin, ich war, ich werde sein!“ (Dieser Artikel - hier leicht gekürzt - erschien im Rote Fahne Magazin 5/2021. Er ist auch nachzulesen in der Themenrubrik "Rosa Luxemburg" auf mlpd.de)

 

Eine Korrespondentin aus München schreibt: "Ihr ganzes Leben, ihr ganzes Wissen und ihre große Einsatzbereitschaft widmet sie dem Kampf für den Sozialismus/Kommunismus. Als konsequente Antimilitaristin sieht sie früh, dass die SPD ihren revolutionären Anspruch aufgibt, löst sich aber zu spät. Als Mitbegründerin der KPD, als mitreißende Rednerin und Organisatorin der Revolution, wird sie zur großen Gefahr für die damals Herrschenden. Mit Billigung des SPD-Reichskanzlers wird sie kaltblütig ermordet.

 

Rosa Luxemburg ist heute ein Vorbild für die Jugend, und es lohnt sich, sich mit ihrem Leben und Wirken genauer zu befassen. Aus dem Frauenverband Courage München beschäftigten sich Frauen näher mit Rosa und luden für den heutigen Geburtstag zu einer Kundgebung, einer „Freiluft-Geschichtsstunde“, ein. Sie steht unter dem Motto: „Was würde Rosa heute sagen.“

 

Und das an einem Platz, der einer antifaschistischen Widerstandskämpferin gewidmet ist: Ella-Lingens-Platz. Ein würdiger Platz, um an Rosa Luxemburg an ihrem Geburtstag zu erinnern und die notwendigen Lehren aus ihrer Geschichte zu ziehen."