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Was tun gegen reaktionäre Hetze im Netz?

Wenn meine geflüchtenten Freunde in den sogenannten "sozialen Medien" unterwegs sind, kommt ihnen das alles andere als sozial vor. So viel reaktionäre Hetze, Rassismus und falsche Anschuldigungen, nur weil man für Freiheit und die Hoffnung auf ein besseres Leben aus seinem Land geflohen ist. Was ist da los?

Von MLPD Webteam
Was tun gegen reaktionäre Hetze im Netz?

Warum wirken die rechten Kräfte im Netz stärker?

Weltweit sind Regierungen nach rechts gerückt, dass wirkt sich natürlich auch auf die gesamte Gesellschaft aus. Das nutzen reaktionäre Kräfte geschickt für sich aus. So lächeln manche von ihnen freundlich auf Instagram-Fotos oder kochen auf ihrem YouTube-Kanal und geben sich auf den ersten Blick harmlos. Doch sie nutzen das Netz für ihre faschistische Demagogie.

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Dazu kommen die Mechanismen der Netzwerke diesen Kräften entgegen. Inhalte, die polarisieren und deshalb viel kommentiert oder weitergeleitet werden, werden in den Suchen höher gelistet, egal ob positiv oder negativ.

 

Zudem halten sie sich nicht an demokratische Gepflogenheiten und manipulieren künstlich die öffentliche Meinung. So ist z.B. bekannt, dass die AfD ganze Armeen von Fakeaccounts unterstützen. Trotzdem hat dies keinerlei Konsequenzen. Internetkonzerne unternehmen wenig dagegen.

 

Problematisch ist auch, dass die "sozialen Medien" immer "intelligenter" ähnliche Inhalte empfehlen. Guckt man sich ein rechtes Video an, bekommt man immer wieder solcherlei Videos vorgeschlagen. Schnell befindet man sich in einer Blase mit rechten Inhalten.

Die Lüge vom freien Internet

Zu Beginn des Internets gab es den Traum, dass alle Inhalte gleich behandelt werden, und jeder die Möglichkeit hat, sich diese Inhalte anzugucken. Aus dem Internet entstanden aber gigantische Monopole wie Google oder Facebook. Jetzt zählten auf einmal andere Algorithmen. Wer viel bezahlt, dessen Inhalte werden weit mehr verbreitet als andere Inhalte.

 

Wenn Trump dazu beiträgt, dass Twitter bekannter wird, dann ist für Twitter eben ok, wenn er Lügen und Rassismus verbreitet, auch wenn die Twitter-Regeln das eigentlich verbieten.

 

Die Internetkonzerne hätten alle technischen Mittel, um gegen die Propagierung und Verherrlichung von faschistischer Gewalt vorzugehen. Wirklich aktiv werden sie aber meist nur, wenn es gesellschaftlichen Druck gibt oder Werbekunden drohen, denen es meist auch nur um ihr Image geht.

 

Wie brüchig die scheinbare Freiheit im Netz ist, zeigte sich jüngst auch in Myanmar. So wurde direkt nach dem Militärputsch Facebook gesperrt.

Wie nutzen Regierungen und Konzerne die sozialen Medien?

Für Konzerne sind die "sozialen Medien" das perfekte Mittel um maßgeschneiderte Werbung an die potentiellen Kunden zu bringen. Aber auch für die Manipulation der öffentlichen Meinung sind die sozialen Netzwerke perfekt.

 

Regierungen können heute mit Datenanalysen in wenigen Stunden ein Meinungsbild verschaffen, was die Bevölkerung über ein Thema denkt. In Kombination mit Handydaten, haben Geheimdienste perfekte Mittel in der Hand um Millionen Menschen zu überwachen.

Was kann man tun?

Auch wenn heute ein ganzer Teil der gesellschaftlichen Diskussion in den "sozialen Medien" stattfindet: Die MLPD hat ihren Schwerpunkt in und vor den Betrieben, auf den Straßen und in Wohngebieten. Das wird auch so bleiben, weil wir der Überzeugung sind, dass ein echtes Gespräch zum einen weit überzeugender ist als eine maximal 280 Zeichen lange Twittermeldung. Der oft anonyme und oberflächliche Stil  im Netz ist zudem oft folgenlos in der Praxis, weshalb es auch eine breite gesellschaftliche Kritik an der oft "hemmungslosen" Streitkultur gibt. Unsere Diskussionen in der Kleinarbeit z.B. im Betrieb stehen in der Einheit von Theorie und Praxis, zielen auf eine Einheit von Wort und Tat ab.

 

Dazu dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren, dass diese Diskussion eine Diskussion im Aquarium bleibt, die von Freunden und Feinden beobachtet wird.

 

Trotzdem muss man natürlich auch im Internet in die gesellschaftliche Diskussionen eingreifen.

 

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Die Gegner der Freiheit haben kein Recht auf eine Freiheit im Netz!

Kein Fußbreit den Faschisten, egal ob im Netz oder auf der Straße!