Unterschlagung
Ex-Vatikanbankchef verurteilt
Erstmals in der Geschichte des Vatikans wurde ein führender Repräsentant der Vatikanbank zu einer Haftstrafe verurteilt.
Laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 23. Januar bekam der ehemalige Chef der Vatikanbank, Angelo Caloia, acht Jahre und elf Monate Haft in erster Instanz wegen finanzieller Delikte.
Er hatte zusammen mit seinem Generaldirektor und seinem Rechtsanwalt insgesamt 59 Millionen Euro unterschlagen. Die drei hatten, als die Immobilienpreise stiegen, Immobilien des Vatikans offiziell weit unter Wert verkauft und sich die Differenz zum tatsächlichen Marktwert sowie die Verkaufseinnahmen in die eigene Tasche gesteckt.
Caloia war sich so sicher, nie aufzufliegen, dass er 14 Millionen der unterschlagenen Gelder in der Vatikanbank bunkerte. Aufgedeckt wurde der Skandal nicht etwa durch den Vatikan selbst, sondern durch einen unabhängigen Prüfer aus den USA, den der zeitweilige (2013-2014) Vatikanbankpräsident Ernst von Freyberg eingeschaltet hatte.