Zweite Verhandlungsrunde Metalltarifrunde
Metallkapitalisten halten an Nullrunde fest
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde zwischen den regionalen Unternehmerverbänden bekräftigten die Metallkapitalisten ihre Forderung nach einer erneuten Nullrunde und Einschnitte in bestehende Vereinbarungen.
So will z. B. der Chef von Südwestmetall und Personalchef von Daimler, Wilfried Poth die Axt an hart erkämpfte Spätschicht-Zulagen oder Pausenregelungen anlegen.
Bei der Diskussion in den Betrieben zeichnet sich ab, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht bereit sind, an der ohnehin bescheidenen Lohnforderung noch Abstriche hinzunehmen. So schrumpfte im letzten Jahr bei einem Schichtarbeiter in der Autoindustrie durch die Kürzung der Erfolgsprämie als Lohnbestandteil, das Einkommen um 20 Prozent.¹ Ein Teil der Kolleginnen und Kollegen kritisiert auch, dass keine Forderung nach allgemeiner Arbeitszeitverkürzung, wie die nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, aufgestellt wird. Eine Forderung, die seit langem von der MLPD und auch in Anträgen an den IG-Metall-Gewerkschaftstag aufgestellt wird. In der Kritik steht auch, dass es bei einer Vier-Tage-Woche nur einen Teillohnausgleich geben soll.
Es ist völlig richtig, dass die IG-Metall-Verantwortlichen die Forderung nach einer Nullrunde und die Erpressung der Metallkapitalisten ablehnen und erklären, trotz Corona streikbereit zu sein.
Jetzt kommt es darauf an, an der Gewerkschaftsbasis zu beraten und zu beschließen, wie die Provokation der Metallkapitalisten zurückgewiesen und wie der volle Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft vorbereitet wird! In Einheit dazu steht der Kampf zur Durchsetzung wirksamer Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. Dazu ist es auch notwendig, dass unbedingt wieder gewerkschaftliche Versammlung unter Corona-Bedingungen stattfinden!