Pressemitteilung des Frauenverbands Courage
„Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Familien, Frauen und Kinder!“
... Unterschiedliche Beschlüsse einzelner Bundesländer sorgen für Unverständlichkeit.
Die zweite Corona-Welle zeigt: Die bisherigen Maßnahmen waren unzureichend, die Pandemie in den Griff zu kriegen! Die Infektionszahlen steigen, wenn auch etwas langsamer. Krankenhäuser stehen vor drohender Überlastung der Intensiv- und Beatmungsstationen.
Von der Kanzlerin kein Wort darüber, dass und wie die Produktion in den Industriebetrieben weiterläuft, wo Arbeiterinnen und Arbeiter eng zusammenarbeiten und der Inzidenzwert oft ein Vielfaches über dem der Bevölkerung liegt. Kein Wort darüber, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen nicht regelmäßig getestet werden. Kein Wort der Selbstkritik, dass nicht viel früher konsequente Maßnahmen getroffen wurden, wie zur Verkleinerung der Klassen, Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht bei gleichzeitiger Sicherstellung der qualifizierten Betreuung vor allem jüngerer Kinder, Einstellung von zusätzlichem Personal, regelmäßige flächendeckende Testungen, Entlastung des öffentlichen Nahverkehrs. Kein Wort dazu, dass Initiativen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern z. B. für den Einsatz von Luftfiltern von den zuständigen Behörden vielfach in arroganter und ignoranter Weise abgewürgt wurden.
Für uns Frauen ist diese vielbeschworene „Vereinbarkeit“ eine einzige ständige Zerreißprobe, nicht erst seit der Pandemie.
Der aktuelle Corona-Beschluss betont: „Der Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen hat höchste Bedeutung für die Bildung der Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern.“ ...
Kinder brauchen Bildung, Bewegung und qualifizierte Betreuung! Und das ist Corona-gerecht möglich!
Dazu hat der Frauenverband Courage e.V. bereits Ende Oktober ein Sofortprogramm „Zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Corona an Schulen und Kitas“ veröffentlicht ... .