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IG Metall fordert bezahlte Freistellung von Eltern

Es ist zu begrüßen, dass die IG Metall Ende November letzten Jahres angesichts der Vorverlegung der Weihnachtsferien die Forderung nach bezahlter Freistellung der Eltern eingebracht hatte!

Korrespondenz aus Dresden

Nach den aktuellen Beschlüssen der Bundesregierung bekommen Eltern auch 2021 bei Schließung der Kita oder der Schule für die Betreuung von Kindern¹ je Elternteil zehn Wochen lang eine Entschädigung von 67 Prozent des entstandenen Verdienstausfalls (maximal 2016 Euro) nach dem Infektionsschutzgesetz – Alleinerziehende 20 Wochen.

 

Am 16. Dezember beschloss die Bundesregierung, diese Entschädigung auch auf verlängerte Betriebs- und Schulferien oder ausgesetzten Präsenz- oder Hybridunterricht auszudehnen.

 

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzenden der IG Metall argumentierte damals richtig: „Die IG Metall fordert … Arbeitgeber und Politik zum gemeinsamen Handeln auf: Stellt die Eltern zumindest jetzt an diesen Tagen bezahlt frei!“²

 

Trotz bundesweitem Shutdown, Schulschließungen, vorzeitigen Weihnachtsferien, Kitas im Corona-Ausnahmezustand oder Quarantäne verlangen die Unternehmen wie selbstverständlich, dass die Familien, Lehrer und Erzieher die Kohlen aus dem Feuer holen – und die Leute gefälligst schön weiter für die Ausbeutung zur Verfügung stehen! Die Forderung nach bezahlter Freistellung - und zwar auf Kosten der Profite - kommt also genau richtig. Sie muss - wie gründlicher Gesundheitsschutz in den Betrieben – gegen die Profitinteressen erkämpft werden.

 

Weil diese Zustände zurzeit regelrecht kulminieren, werden solche Lebensfragen viel öfter Thema in Betrieb und Gewerkschaft – genau da gehören sie hin, statt das als „Privatsache“ abzutun! Die Entlastung der Familien und Zigtausender Beschäftigter in Pflege, Versorgung oder Bildung auf Kosten der Profite ist dringend nötig! Ein weiteres wichtiges Argument dafür: Die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf die Tagesordnung zu setzen und sich auf die dafür nötigen Kampfaktionen vorzubereiten. Die Forderung nach 100 Prozent bezahlter, unbefristeter Freistellung der Eltern ist es wert, sie in die anlaufende Tarifrunde einzubeziehen und im Kampf durchzusetzen!