Metall- und Elektroindustrie
Knallharte Metall-Tarifrunde gestartet
Diese Woche haben die ersten regionalen Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie stattgefunden.
Der IG-Metall-Bezirksleiter von Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, hat "kein Verständnis" für die Position von Südwestmetall. Diese „fordert nicht nur eine Nullrunde, sondern will zudem die Lohnkosten senken und Regelungen des Flächentarifs aufweichen“.¹ Die Gewerkschaft dagegen fordert eine vierprozentige Erhöhung der Löhne und Gehälter, die in Betrieben, in denen die Geschäftsleitungen „wirtschaftliche Problem“ sieht, bei einer Arbeitszeitverkürzung mit einem Teillohnausgleich verrechnet werden kann.
Nach dem faulen Nullrunden-Tarifabschluss Anfang des Jahres und aufgrund von Lohneinbußen durch Kurzarbeit und betrieblicher „Spar“-Maßnahmen erwarten die Kolleginnen und Kollegen mit Recht, dass in der Tarifrunde 2021 für Lohnerhöhungen und eine Verkürzung der Arbeitszeit mit vollem Lohnausgleich zum Erhalt der Arbeitsplätze gekämpft wird.
Sie haben auch in diesem Jahr die Erfahrung gemacht, dass „Lohnverzicht keinen Arbeitsplatz erhält“. Die MLPD hat diese Losung mitgeprägt und vertritt, dass die Arbeiter auch in der Zeiten tiefster Krisen kämpfen können und müssen - allerdings härter und organisierter. Anders die IG-Metall-Führung, die die Geschäftslage der Firmen zum Ausgangspunkt machen will und dafür eintritt: „Gemeinsam aus der Krise kommen“.
Viele Metaller sind nicht damit einverstanden, dass für die Arbeitszeitverkürzung nur ein „Teillohnausgleich“ gefordert werden soll, den sie auch noch selbst aus der Lohnerhöhung finanzieren. Die Forderung der MLPD nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich stößt in dieser Situation auf große Zustimmung in den Belegschaften. Denn die Forderungen der Arbeiter treffen auf Monopolverbände, die zum Generalangriff blasen. Gut, dann gehen jetzt auch die Arbeiter zum Generalangriff über und fordern mit Karl Marx die Abschaffung des Lohnsystems. Das heißt nicht, wie häufig behauptet wird, dass die Löhne abgeschafft werden, sondern es bedeutet, dass die ganze Ausbeutung abgeschafft wird.
Auch wenn die IG Metall wegen der offiziellen „Friedenspflicht“ bis Ende Februar zu keinen Warnstreiks aufrufen kann, sollten die Kolleginnen und Kollegen sich nicht davon abhalten lassen, selbständig kämpferische Aktionen zu organisieren. Die dabei gleichzeitig stattfindende Stahltarifrunde ist eine gute Gelegenheit, die Kämpfe der Metaller und Stahlarbeiter miteinander zu verbinden.