Pharmaprofite und Corona

Pharmaprofite und Corona

Neulich in der Apotheke

Bekanntlich werden bei rezeptpflichtigen Medikamenten zehn Prozent, aber mindestens 5 Euro Zuzahlung fällig.

Von kw
Neulich in der Apotheke
(foto: gemeinfrei)

Als Herz-Kreislauf-Patient bemerkte ich neulich, dass bei zwei Medikamenten jeweils 5 Euro berechnet wurden, bei dem dritten dagegen Null. „Warum gerade bei diesem einen Medikament“, fragte ich erstaunt.

 

Der Apotheker klärte mich auf, dass dies nichts mit dem speziellen Medikament zu tun habe, sondern an dem Preissystem liege. Die Pharmakonzerne handeln frei mit den Krankenkassen ihre Preise aus, sodass sie bei einigen Mitteln Rabatte anbieten, um so bei den anderen ihren Monopolpreis einstecken.

 

Ein lohnendes Geschäft, um das bei patentfreien Medikamenten inzwischen ca. 40 Anbieter konkurrieren. Insgesamt wurden 2019 über 40 Mrd. Euro nur in Deutschland umgesetzt. Das dicke Geschäft machen Monopole wie Novartis, die z. B. in der Regel einen märchenhaften Reingewinn von 25 bis 30 Prozent vom Umsatz einsacken.

 

Doch das Spannende für mich war: Welches Medikament jeweils frei oder zuzahlungspflichtig ist, wissen die Apotheken selbst nicht. Wie bei den Tankstellen ist das tagesabhängig und wird zentral gesteuert in das Kassensystem jeder Apotheke eingegeben!

 

Das ist ja interessant, dachte ich mir, wenn es um die Profite der Pharmakonzerne geht, ist das ganze System voll digitalisiert. Wenn es um Gesundheit und Leben der Menschen geht, müssen die Gesundheitsämter immer noch mit Fax-Geräten arbeiten und die Infizierten warten tagelang auf ihre Benachrichtigung.