Duisburg

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„Happy Birthday Friedrich“

Die Geburtstagskasse Hugo-Hauer vom Niederrhein hat sich etwas Besonderes einfallen lassen.

Von wr
„Happy Birthday Friedrich“
Kleine aber feine Feier an der Straßenecke August-Bebel-Platz / Friedrich-Engels-Straße / Karl-Marx-Straße (rf-foto)

Am Sonntagvormittag hatte sie zu einer politischen Geburtstagsfeier zu Ehren von Friedrich Engels eingeladen. Die einstündige Versammlung wurde unter strengen Gesundheitsschutzmaßnahmen ohne Zwischenfälle durchgeführt. Der Ort war gut gewählt: Nämlich die Ecke auf dem August-Bebel-Platz in Marxloh, in welche die Friedrich-Engels- und die Karl-Marx-Straße münden. Dass es heute diese Staßennahmen gibt, war ein Verdienst des Hamborner Bergmannes und Kommunisten Alfred Spindler. Er überlebte trotz Folter den Terror der Nazidiktatur und war von 1950 – 54 Landtagsabgeordneter der KPD. Die Teilnehmer lernten einige neue, ihnen unbekannte Seiten aus dem Leben von Engels kennen.

 

So, dass sein Großvater mütterlicherseits aus Wesel stammte. Er wurde seinem Enkel Friedrich ein enger Vertrauter und stärkte ihn in seinem rebellischen Geist gegen dessen kapitalistischen Vater. Engels hatte wohl auch deshalb den Niederrhein später persönlich kennengelernt. In einer späteren Studie hatte er in dieser Region die regionale Verbreitung verschiedener Dialekte untersucht: Niederländische, friesische, allemannische, fränkische u. a. Er ging den Ursprüngen von Ortsnamen auf den Grund, wie Wehofen, Eppinghofen, Rees, Xanten, Vluyn, Meiderich usw. Sie verraten, wer die Siedlungen einst gegründet hatte. Die Studie der Sprachen war Engels ein lebendiges Geschichtsbuch. So konnte er schon früh nachweisen, welche positiven fruchtbaren Auswirkungen die Migrationsbewegungen für die kulturelle Entwicklung der Völker hatten.

 

Die Versammlung ehrte auch drei anwesende Geburtstagskinder, die auf diese Weise eine Möglichkeit hatten, sich unter Corona-Bedingungen zu treffen und gegenseitig auf ihr Wohl anzustoßen. Zwei griechische Industriearbeiter und Rentner, die zufällig auf dem Platz waren und die die Versammlung verfolgten, bedankten sich für die gelungene Aufklärung. Sie trugen sich dann in die Unterschriftenliste „Gib Antikommunismus keine Chance!“ ein.