50. Jahrestag

50. Jahrestag

Würdigung von Brandts Kniefall ist nur die halbe Wahrheit!

Überschwänglich würdigen die große Mehrzahl der bürgerlichen Massenmmedien den Kniefall des damaligen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) am 7. Dezember 1970 vor dem Warschauer Ghetto-Ehrenmal als Beginn der deutsch-polnischen Versöhnung.

Von cg
Würdigung von Brandts Kniefall ist nur die halbe Wahrheit!
Gedenkplakette an den Kniefall in Warschau (foto: gemeinfrei)

Und die bürgerlichen Medien versuchen damit, den angeblich friedlichen Charakter der Bundesrepublik Deutschland aufzupolieren. Doch das ist nur die halbe Wahrheit:

 

Erstens vereinbarte schon am 6. Juni 1950 - also 20 Jahre vor Willy Brandt – die damalige Volksdemokratie der DDR im sogenannten Görlitzer Vertrag oder Abkommen von Zgorzelec mit der polnischen Regierung die Oder-Neiße-Linie als „Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen.“ In der DDR wurde sie seitdem als „Oder-Neiße-Friedensgrenze“ bezeichnet. Sie unterstrich die bewusste Friedenspolitik in den damals noch sozialistischen osteuropäischen Ländern – im Gegensatz zum revanchistischen Westen einschließlich der Großmächte wie Großbritannien, die diese Regelung nie anerkannten.

 

Zweitens war - entgegen der heutigen Bedeutung - Brandts Kniefall auch damals heftig umstritten. So bezeichnete ihn die Welt am 9. Januar 1971 als „Akt freiwilliger Selbsterniedrigung“ sowie als „Kotau vor dem Kommunismus“. Aber warum machte Brandt diese - sicherlich auch mutige - Geste: Es war der Beginn der neuen Ostpolitik. einer imperialistischen Politik, die den Weg zur Zusammenarbeit mit den mittlerweile revisionistisch entarteten Ostblockstaaten und der sozialimperialistisch gewordenen Sowjetunion ebnete. Es war genau die Geste, die der deutsche Imperialismus damals brauchte.