Covid-19
Die Zeit der Corona-Pandemie ist die Zeit für Debatten über gesellschaftliche Alternativen
Die Rote Fahne Redaktion unterhielt sich mit Sami Baydar, Inhaber eines Kiosk-Geschäfts, über die Auswirkungen der Corona-Krise.
Rote Fahne: Die teilweise heruntergefahrene Produktion wegen Corona im Frühjahr, in deren Rahmen ja auch mittelständische Geschäfte schließen mussten, hatte für die Inhaber dieser Geschäfte schwere finanzielle Einbußen bis hin zum Bankrott zur Folge. Wie geht es Dir jetzt im "Lockdown Light"?
Es geht wirtschaftlich in eine nicht gute Richtung. Es gibt starke Umsatzeinbußen. Da viele Geschäfte neben mir geschlossen haben, fehlt mir viel Laufkundschaft. Aber auch die Einkommenssenkungen, die durch die Kurzarbeit bei vielen Leuten entstanden ist, schwächt stark die Kaufkraft.
Rote Fahne: Wie siehst Du das "Krisenmanagement" der Regierung?
Es wird jeglicher Privatraum von Familien kontrolliert und geregelt - und das bis hin zum Weihnachtsfest. Aber auch demokratische Rechte und Freiheiten werden willkürlich abgebaut. Angeblich alles zu unserem Schutz. Das was uns wirklich zugutekommt, sind unsere demokratischen Rechte und Freiheiten, welche uns vor Regierungen, wie dieser schützen sollten. Sie verteilt Millardenbeträge an die Monopole und verhängt Geldstrafen für die breiten Massen und Selbständigen.
Rote Fahne: Siehst Du einen Zusammenhang zwischen Corona, der aktuellen Weltwirtschafts- und Finanzkrise und dem ganzen System, in dem wir leben müssen?
Mit allen Mitteln soll von der wirklichen Ursache der Weltwirtschafts- und Finanzkrise - dem kapitalistischen Gesellschaftssystem abgelenkt werden. Deshalb ist die Zeit der Corona-Pandemie auch eine Zeit der Debatte über gesellschaftliche Alternativen: Die Zeit ist reif für den Sozialismus.