Italien
20.000 Ärzte und Krankenpfleger sind mit Corona infiziert
Italien ist seit Oktober mit einer zweiten Coronavirus-Infektionswelle konfrontiert.
In mehreren Regionen wurden Teil-Lockdowns verhängt. Seit dem 6. November gibt es landesweite Ausgangssperren von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. In verschiedenen Landesteilen – so der Lombardei, Aosta und Kalabrien sind komplette Ausgangssperren verhängt worden.
Die Ärztegewerkschaften schrieben dazu Mitte November: „In dieser zweiten Phase der Pandemie beobachten wir den Zusammenbruch der Systeme in Krankenhäusern und der Nothilfen, aber auch des Netzes der Hausärzte.“ Die Hausärzte seien nicht in der Lage, die Covid-Infizierten und zugleich auch andere Patienten zu behandeln. „Der Arbeitsdruck wächst exponentiell und ist nicht mehr erträglich“, schrieben die Gewerkschaften.
Die Ärzte in den Krankenhäusern seien zu langen Arbeitsschichten gezwungen, auch weil sie für am Coronavirus erkrankte Kollegen einspringen müssen. Über 20.000 Ärzte und Krankenpfleger hätten sich in den vergangenen Wochen infiziert, die Sicherheitsvorkehrungen für das Gesundheitspersonal seien unzulänglich. 196 Ärzte seien seit Beginn der Epidemie im Februar in Italien gestorben.
„...Die Ärztegewerkschaften kritisierten, dass die italienische Regierung in den vergangenen Monaten keinerlei strukturelle Investitionen zur Stärkung des territorialen Gesundheitssystems beschlossen habe. Außerdem sei nicht genug zusätzliches Gesundheitspersonal angestellt worden. Die Gewerkschaften schlossen Streiks nicht aus, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Gefahr eines Zusammenbruchs des Gesundheitswesens aufmerksam zu machen.“