Kolumbien
Nach Teilerfolg - Streik bei El Cerrejón nach 91 Tagen beendet
Seit dem 1. September streikten die Bergleute der Kohlemine El Cerrejón in Kolumbien mit großer Standfestigkeit. Sie haben einen Teilerfolg erreicht: Der vom Konzern geplante Abbau von sozialen Errungenschaften, wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Reisekostenzuschuss u. a. wurde zurückgeschlagen. Der Tarifvertrag bleibt in seiner Struktur erhalten, Es wurden weitere Zugeständnisse erkämpft, wie die Umwandlung von 200 befristeten Verträgen in Festanstellungen.
Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren. Der längste Streik in der Geschichte des Bergwerks hatte aber darüber hinaus als wichtigstes Ziel, die Einführung von "Todesschichten" zu verhindern, d. h. Verlängerung der Arbeitszeit pro Schicht auf zwölf Stunden und Streichung einer Schicht. Diese Frage ist weiter offen!
Die Geschäftsführung des internationalen Bergbaumonopols hat sich bis zum Schluss geweigert, sie in die Verhandlungen aufzunehmen, da das nicht den Tarifvertrag betrifft. Sie wollte auf ein Schiedsurteil der Regierung (erwartungsgemäß zu ihren Gunsten) hinaus. Schlichtungsverhandlungen unter Führung der stellvertretenden Arbeitsministerin brachten die Vereinbarung, dass die Todesschichten vom Tarifvertrag getrennt behandelt werden. Das soll nun ab dem Tag der Wiederaufnahme der Arbeit (am 1. Dezember) einen Monat lang direkt von Gewerkschaft mit der Führung von Cerrejón behandelt werden.
Die Gewerkschaft Sintracarbón erklärt, dass sie aus dem Streik gestärkt hervorging und die Unternehmensleitung gemerkt haben dürfte, dass die Kumpel entschlossen sind, bis zum äußersten für ihre Rechte zu kämpfen. Der Kampf geht weiter! Ein wichtiges Ergebnis des Streiks und bedeutend für die Einheit im Kampf gegen den Raubbau der Konzerne an Mensch und Natur unterstreicht eine Pressemeldung: "Während des Streiks schlossen sich die Arbeiter mit sozialen und indigenen Führern aus dem Departement La Guajira, dem operativen Hauptquartier von Cerrejón, zusammen, die Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit der Verseuchung durch die Mine anprangern."